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Potsdam-Mittelmark: Vergleich im Lindenstreit

20 statt 28 Fällungen in Caputh / Votum der Gemeindevertretung nötig

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20 statt 28 Fällungen in Caputh / Votum der Gemeindevertretung nötig Schwielowsee · Caputh - Auf der Straße der Einheit sollen nur 20 statt 28 Linden gefällt werden. Einen entsprechenden Vergleich haben der Naturschutzverband BUND, die Gemeinde Schwielowsee und der Landkreis Potsdam-Mittelmark gestern im Verwaltungsgericht Potsdam geschlossen, wie ein BUND-Sprecher den PNN bestätigte. Anlass für den Streit war die laufende Straßensanierung. Im mittleren Straßenabschnitt wollte die Gemeinde auf Grundlage eines Baumschutzgutachtens 28 der insgesamt 60 100-jährigen Linden fällen. Der BUND sieht darin einen Verstoß gegen den Alleenschutz, während die Gemeinde ein gleichmäßiges Alleenbild nur durch die Fällungen gewahrt sieht. Richter Semtner hatte zu Beginn der vierstündigen Unterredung gewarnt, dass ein Urteil in dem Rechtsstreit frühestens in zwei Jahren zu erwarten sei. Bis dahin dürfte nicht gefällt werden, dann wären allerdings auch die Fördermittel zur weiteren Sanierung weg. Der Richter stellte zudem infrage, ob es sich um eine Hauptverkehrsstraße handelt. Nur die würde die durch die Gemeinde beabsichtigten Fällungen im „Verkehrsraum“ rechtfertigen. Die Fällgenehmigung des Kreises würde vor einem Urteil einer strengen Prüfung unterzogen. Der BUND hatte schon im Vorfeld signalisiert, statt der anfangs eingeräumten 14 – ohnehin kranken – auch mit 20 Bäumen weniger einverstanden zu sein. Die Gemeindevertretung Schwielowsee hatte sich auf ihrer Septembersitzung indes zu 23 statt 28 Fällungen bereit erklärt, wenn der BUND seine Klage zurückzieht. Voraussetzung für ein Inkrafttreten der Vergleichs ist deshalb eine Zustimmung des Parlaments. Die Bürgermeisterin von Schwielowsee, Kerstin Hoppe (CDU), wollte den Vergleich gestern nicht kommentieren. Unterdessen äußerte sich der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Roland Büchner (BBS), hoffnungsvoll, dass die Mandatsträger mit der Lösung leben könnten. Zumindest seine Fraktion werde dem Kompromiss folgen. „Im Endeffekt ist jetzt eine Variante da, die bei einem der Gespräche zwischen BUND und Gemeinde schon mal kurzzeitig Konsens war.“ Mit dem Vergleichsergebnis könnte die Gemeinde ihr Gesicht wahren, ed sei aber auch ein Erfolg für die Bürgerinitiative, die sich seit Monaten gegen die Fällungen wehrt. Henry Klix

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