Potsdam-Mittelmark: Verhandlungen zu Havelbus festgefahren Zukunft des Nahverkehrs im Landkreis ungewiss

Potsdam-Mittelmark – Es war ein Dämpfer in letzter Minute: Eigentlich sollte der Kreistag auf seiner Sitzung am gestrigen Donnerstag die Gründung der Verkehrsgesellschaft Potsdam-Mittelmark beschließen, welche ab 2015 den Busverkehr der derzeit von Havelbus betriebenen Linien im Landkreis übernehmen soll. Daraus wurde jedoch nichts, Verhandlungen über die dafür nötige Aufspaltung der Havelbus Verkehrsgesellschaft sind ins Stocken geraten.

Die Gesellschafter des Busunternehmens, die Landkreise Havelland und Potsdam-Mittelmark, können sich bisher nicht auf die Aufteilung der Firma einigen. Havellands Landrat Burkhard Schröder (SPD) sprach jüngst von „erneut festgefahrenen Verhandlungen“. Mittelmarks Landrat Wolfgang Blasig (SPD) forderte seinen Amtskollegen in der Kreistagssitzung dagegen auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. „Der jetzige Streit geht zulasten der Mitarbeiter von Havelbus, die weiter um ihre Zukunft bangen“, so Blasig. Er zeigte sich aber optimistisch, dass beide Seiten bei neuen Verhandlungen eine einvernehmliche Lösung finden können.

Hintergrund des Streites könnte die Aufteilung der Vermögenswerte von Havelbus sein, das Havelland sieht sich dabei benachteiligt. Der Belziger Kreistag hatte vor einem Jahr die Entflechtung des Unternehmens beschlossen, da Unstimmigkeiten um die Finanzierung von Havelbus herrschten.

Der Beschluss zur Gründung der Verkehrsgesellschaft Potsdam-Mittelmark soll nun auf Antrag von Heiko Hüller (FDP) im Innen- und im Verkehrsausschuss erneut beraten werden, da man in letzter Zeit viele neue Informationen erhalten habe. Zu denen wollte er jedoch keine Angabe machen, auch in den Ausschüssen wird zum Thema nicht öffentlich debattiert. Der Zeitplan für die Gründung der Verkehrsgesellschaft gerät dadurch ins Wanken, da mit Verhandlungsergebnissen nun wohl erst nach der Kreistagswahl am 25. Mai zu rechnen ist. eb