Potsdam-Mittelmark: Verjüngungskur im Wald
Spuren von Orkan Kyrill noch immer sichtbar / Oberförsterei Ferch zog positive Jahresbilanz
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Schwielowsee · Ferch - Eine positive Bilanz der vergangenen zwölf Monate haben die Mitarbeiter der Oberförsterei Ferch gezogen „Es war wirtschaftlich ein sehr gutes Jahr“, sagte deren Leiter Holger Hendtke gegenüber den PNN. So seien unter anderem 14 800 Festmeter Holz – zumeist Kiefer – eingeschlagen und zu einem guten Preis verkauft worden. Die Fäll- und Aufbereitungsarbeiten wurden zu 80 Prozent von technisch gut ausgerüsteten Fremdbetrieben übernommen. Im kommenden Jahr sollen es 100 Prozent sein. Die Mitarbeiter in den Revieren wären der Fülle an Aufgaben nicht gewachsen, so Hendtke.
Fast zwölf Monate ist es her, dass der Orkan Kyrill auch durch die mittelmärkischen Wälder fegte. Besonders im Privatwald Brachwitz-Schlalach im Revier Borkheide richtete er am 18. Januar großen Schaden an. Vor allem dem Revierförster Christian Tippmann sei es zu verdanken, dass der Windbruch dort mittlerweile fast beräumt ist, so Hendtke.
„Richtschnur für die Arbeit im Landeswald der Oberförsterei Ferch ist die sogenannte Forsteinrichtung“, erklärte der Oberforstrat. Darin sind alle Flächen und ihr jeweiliger Zustand erfasst. „Dies ist die Voraussetzung für eine geregelte und nachhaltige Forstwirtschaft“, erläuterte Hendtke. Nachhaltig bedeute, die Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes zu sichern. So werden die Baumfällungen in den einzelnen Holzarten für zehn Jahre im voraus festgelegt und es wird nur so viel eingeschlagen, wie nachwächst.
Wichtige Aufgaben seien zudem der Waldumbau und die notwendige Verjüngung. In diesem Jahr sind im Gebiet der Oberförsterei Ferch 14 Hektar verjüngt und reine Kiefernbestände zu Mischwald umgebaut worden. Überwiegend Traubeneichen – wo der Grundwasserstand sehr tief liegt – und Stieleichen sowie Buchen und Eschen kamen in den Boden. Auf rund drei Hektar nahmen die Forstarbeiter Verjüngungen mit Nadelholz vor, weil an diesen bestimmten Standorten eine Aufforstung mit Laubbäumen nicht sinnvoll war.
Die Wälder der Oberförsterei Ferch mit ihren acht Revieren sind recht gut mit Waldwegen erschlossen, aber durch den Holzeinschlag werden sie hin und wieder in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb sind in diesem Jahr 15 Kilometer Wege instand gesetzt worden.
Indes ärgern sich die Forstleute über unnötigen Arbeitsaufwand. Regelmäßig muss der Wald vom Unrat beräumt werden. Allein beim jüngsten Einsatz füllte der gefundene Müll jeglicher Art einen Container von 40 Tonnen Fassungsvolumen. wp
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