Potsdam-Mittelmark: Verkehrschaos in Havelauen programmiert Land hat für zweiten L 90-Anschluss kein Geld

Werder (Havel) - Nach der Eröffnung des Einkaufszentrums am Donnerstag in den Havelauen droht ein Verkehrskollaps. Die Kunden des neuen Einkaufszentrums müssen einen engen Slalom bewältigen, um den Parkplatz zu erreichen. Am Eröffnungstag gab es teils chaotische Zustände. Ein direkter Anschluss von den Havelauen-Süd an die Landesstraße 90 könnte die Situation entschärfen, doch der lässt auf sich warten. Und auch die Bahnschranken werden die Havelauen wohl noch lange von der City trennen.

Dieses Jahr werde man die Erschließungsstraßen in den Havelauen-Süd errichten, der Anschluss an die L 90 werde aber fehlen, sagte HPG-Geschäftsführer Klaus-Peter Meißner auf der jüngsten Bauausschusssitzung des Landkreises. HPG-Mitarbeiter Steffen Lehmann erläuterte auf Anfrage die Gründe. Zwar gebe es Planungen, an der Kreuzung L 90 / Elsastraße / Alte Kasernenstraße einen Kreisel zu bauen. Der würde aber 500 000 Euro kosten. „Wir brauchen dafür Landesmittel. Das Land sagt, es hat kein Geld.“

Der ursprüngliche Plan sei gewesen, den Kreisverkehr in diesem Jahr zu planen, im nächsten Jahr die Finanzierung zu klären und 2015 zu bauen, so Lehmann. Das sei spät genug, doch schon jetzt zeige sich, dass daraus nichts wird. HPG-Chef Meißner erklärte, dass für die Havelauen viel von einer Klärung abhängt. In den Havelauen-Süd würden 150 Millionen Euro in Wohnungen und Freizeiteinrichtungen investiert. Die Baugrundstücke in den Havelauen-Nord seien demnächst alle verkauft. Zu den 3000 Einwohnern, die es einmal geben werde, kämen die 500 000 Gäste, die jährlich in der Blütentherme erwartet werden. „Das wird ohne Anschluss an die Landesstraße und Tunnel nicht funktionieren“, so Meißner.

Bei der HPG fürchtet man, dass aus dem Kreisel erst was wird, wenn der Tunnel gebaut und die Straßenachse angepasst wird. Der Tunnel steht beim Land derzeit aber auch nicht auf der Agenda. hkx