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Potsdam-Mittelmark: Verlässliche Halbtagsschule abgelehnt

Gemeinde Seddiner See will Absage nicht akzeptieren und Schulamt widersprechen

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Seddiner See - Die Friedrich-List-Grundschule in Neuseddin wird im Herbst keine verlässliche Halbtagsgrundschule mit integrierter Tagesbetreuung. Einen schriftlichen Widerspruch gegen diese Entscheidung habe er bereits eingelegt, sagte Bürgermeister Axel Zinke auf der Sitzung der Gemeindevertretung am Dienstagabend.

Ein entsprechender Antrag der Schule vom Herbst 2007 sei vom Schulamt abgelehnt worden, erläuterte die Vorsitzende der Gemeindevertretung, Katrin Menz (Die Linke). Sie stellte zugleich einen schriftlichen Protest seitens der Gemeindevertretung zur Diskussion, der einstimmig auf den Weg gebracht wurde und auch vom Ortsbeirat Neuseddin unterstützt wird. Es sei völlig unverständlich, warum trotz eines schlüssigen und anerkannt guten Konzeptes der Antrag der Neuseddiner Grundschule zurückgewiesen worden seien, heißt es darin. Die Ablehnung durch das Schulamt erfolgte laut Menz, weil ansonsten der „Versorgungsanteil von 25 Prozent im Landkreis überschritten würde. Das brachte die Gemeindevertreter erst recht in Rage. Es könne einfach nicht sein, dass angesichts der Pisa-Studie und der schlechten Platzierung von Brandenburg im deutschlandweiten Bildungsranking die Bemühungen der Schule einfach ignoriert würden, ärgerte sich Werner Ruhnke (SPD). Denn das eingereichte Konzept sei in den Ausschüssen ausführlich durch die Schulleiterin Christiane Wladimirow erläuterte worden und habe durchweg nur Zustimmung im Ort erhalten, so Ruhnke. Für ihn sei die Entscheidung ein durch die Schulbehörde in Kauf genommener Nachteil für die Friedrich-List-Grundschule. Hier werde eine moderne Entwicklung einfach verhindert, sagte Ruhnke.

Die Gemeinde will nunmehr auf allen Ebenen aktiv gegen die Ablehnung vorgehen und sich dabei auch an die Landtagsfraktionen und an das Bildungsministerium wenden. Für Seddiner See ist das bereits der zweite Schock in Folge, nachdem die Schule erst im vergangenen Sommer ihren Status als Oberschule verloren hatte und zur Grundschule umgestuft wurde. Damals hatten Gemeindevertreter, Kollegium und Eltern alle Hoffnung auf die verlässliche Halbtagsgrundschule gesetzt und bereits konkrete Schritte vorbereitet. Um das Ganztagsangebot so attraktiv wie möglich zu gestalten, setzte sich die damals neue Schulleiterin unter anderem für eine enge Zusammenarbeit mit dem Hort ein. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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