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Potsdam-Mittelmark: Vertragsverhandlungen mit freien Trägern

Heftige Diskussionen über Zukunft der Kitas in Schwielowsee

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Heftige Diskussionen über Zukunft der Kitas in Schwielowsee Schwielowsee - Wie heikel die seitens der Schwielowsee-Verwaltung gewünschte Überführung der Kindertagesstätten in freie Trägerschaft ist, wurde auf der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erneut deutlich. Am vergangenen Dienstagabend drohte die Zusammenkunft im Fercher Rathaussitzungssaal sogar zu eskalieren, weil Für und Wider hart aufeinander prallten. Unter dem Strich beschloss der Ausschuss mit 3 zu 2 Stimmen, Vertragsverhandlungen mit den Johannitern und dem EJF aufzunehmen. Ein endgültiger Beschluss soll schließlich von der Gemeindevertretung gefasst werden. In der Februar-Versammlung hatten die Ausschussmitglieder eine nochmalige Konsultation der Gemeindeverwaltung mit Vertretern der infrage kommenden Träger Johanniter, Evangelisches Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) und Fröbel e. V. beschlossen. Es sollte geklärt werden, welche Einsparungen durch eine freie Trägerschaft tatsächlich erzielt werden könnten und wie ein sozialverträglicher Übergang zu sichern wäre. Die Resonanz im Ausschuss war unterschiedlich. Lisa Stoof (PDS) sprach sich gegen weitere Verhandlungen aus. Ihr Argument: „Ich habe das Konzept der Johanniter, das für unsere Kitas meiner Meinung nach am günstigsten ist, noch einmal studiert und kam zu dem Schluss: Es wird nichts gespart.“ Skeptisch blieb auch Heinz Ofcsarik (BB). „Wir sollten lieber gemeinsam versuchen, selbst zu sparen, beispielsweise durch variable Arbeitszeit“, so sein Vorschlag. Holger Teichmann (FDP) sprach sich ist für konkrete Verhandlungen mit freien Trägern aus. Erich Vad (CDU) erklärte, er sei keineswegs für eine „Privatisierung auf jeden Fall“, aber er wünsche sich höhere Attraktivität in den Kitas von Schwielowsee über den Kostenaspekt hinaus. Das könnten nur die Profis der freien Träger erreichen. „Keiner weiß bis jetzt, was raus kommt“, erklärte Thomas Hartmann (SPD), „ob sich die pädagogische Arbeit verbessert oder etwas eingespart wird. Wer aber keine Verhandlungen will, der sieht das Ergebnis nicht.“ Schelte bezog der Fercher Ortsbürgermeister Roland Büchner von Erich Vad, weil er zuvor mit seiner ablehnenden Meinung zur freien Trägerschaft in die Öffentlichkeit gegangen war. Am Dienstag stieß Büchner indes auf Zustimmung bei den zahlreichen Gästen, meist Mitarbeiterinnen der Kindereinrichtungen. Er erklärte: „Die gegenwärtigen pädagogischen Konzepte sind in Ordnung. Verbessert werden können sie auch ohne freie Träger. Und es soll mir niemand erzählen, dass es ohne Entlassungen, vor allem beim technischen Personal, abgeht.“ Bürgermeisterin Kerstin Hoppe indes hielt dem entgegen: „Wir werden gezwungen, uns von etwas zu trennen, was andere besser machen können. Wenn wir heute nicht versuchen zu sparen, kommen morgen andere und weisen uns den Weg.“ Wolfgang Post

Wolfgang Post

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