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Gerettet. Zwei der 134 Meerschweine, die in zwölf Ställen gehalten wurden.

© Landkreis

Tierheim Hoher Fläming: Veterinäramt rettet über 100 Meerschweine

Potsdam-Mittelmark - Pünktlich zum Ferienbeginn füllen sich im Tierheim Hoher Fläming die Käfige mit ausgesetzten Katzen und Meerschweinchen. Wie die amtliche Tierärztin Sandra Reimann vom Kreisveterinäramt am gestrigen Montag auf PNN-Anfrage sagte, fanden Passanten vor kurzem fünf Albino-Meerschweinchen, die in einem Wald in Groß Kreutz in einem Karton ausgesetzt wurden.

Von Enrico Bellin

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Potsdam-Mittelmark - Pünktlich zum Ferienbeginn füllen sich im Tierheim Hoher Fläming die Käfige mit ausgesetzten Katzen und Meerschweinchen. Wie die amtliche Tierärztin Sandra Reimann vom Kreisveterinäramt am gestrigen Montag auf PNN-Anfrage sagte, fanden Passanten vor kurzem fünf Albino-Meerschweinchen, die in einem Wald in Groß Kreutz in einem Karton ausgesetzt wurden. Vor wenigen Tagen wurden zudem bei Ziesar drei erst acht Wochen alte Katzen gefunden, die in einem mit Panzerband zugeklebten Karton ausgesetzt wurden. Die Tiere hatten zuvor mehrere Stunden in dem Karton verbracht.

Die Fälle häufen sich im Landkreis. „Wir hatten in diesem Jahr ja schon einmal den Fall, wo in Güterfelde Meerschweinchen ausgesetzt wurden und Tierschützer 16 wieder einfingen“, so Reimann. Einen besonders schweren Fall von Tiermisshandlung gab es zudem Mitte Juli in Wusterwitz: Ein privater Halter hielt dort ganze 134 Meerschweinchen in lediglich 12 Ställen. Das Veterinäramt wurde durch eine Anzeige auf ihn aufmerksam, gegen den Besitzer wurde ein Tierhaltungsverbot ausgesprochen. „Die Tiere hatten stellenweise kein Fell mehr, da sie sich gegenseitig so stark gebissen haben“, sagt Reimann. Der Besitzer habe wohl irgendwann die Kontrolle verloren und die Tiere nicht mehr nach Geschlechtern getrennt, sodass sie sich ungehindert vermehren konnten. Einige Meerschweinchen konnten abgegeben werden, 78 von ihnen warten noch auf einen neuen Besitzer. „Von denen sind aber auch einige tragend, sodass sich die Zahl wieder erhöhen wird“, so die Tierärztin.

Wer Interesse an einem Tier oder Hinweise zu den ausgesetzten Meerschweinchen und Katzen hat, könne sich beim Veterinäramt unter Tel.: (03381) 533271 melden. „Im Vorjahr haben wir durch Hinweise einen Besitzer ausfindig gemacht, der seinen Hund im Wald bei Göhlsdorf angebunden hat“, sagt Sandra Reimann. Der Mann erhielt eine dreistellige Geldstrafe. An Tierbesitzer, die in den Urlaub fahren wollen, appelliert sie, die Tiere in Pensionen unterzubringen. Die seien vom Veterinäramt geprüft und böten eine sehr gute Betreuung. Enrico Bellin

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