Potsdam-Mittelmark: Veterinäramt sagt Trichinen den Kampf an
Neue und sicherere Untersuchungsmethode für gefährlichen Fadenwurm ab 1. Januar
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Potsdam-Mittelmark - Nur noch selten tritt der Fadenwurm „Trichine“ im Landkreis auf, jetzt soll er durch bessere Kontrolle ganz verschwinden: Das Veterinäramt hat die Untersuchungsmethode umgestellt. Statt der sogenannten „Quetschmethode“ stellen die amtlich beauftragten Beschautierärzte ab diesem Jahr auf die sogenannte „Verdauungsmethode“ um, laut Veterinäramt das sicherste Verfahren zum Nachweis der infektionsfähigen Larven.
Trichinen können sich beim Menschen vor allem nach dem Verzehr von Schweinefleisch im Muskelgewebe einnisten und Schwäche, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme hervorrufen. Diese Symptome verschwinden nach einem Jahr ohne bleibende Folgen. Befallen die Parasiten Herz- oder Atemmuskeln, kann die Wurminfektion aber auch tödlich enden. Durch die obligatorische Fleischbeschau kommt es nur noch sehr selten zu Erkrankungen. Der jüngste Fall in Deutschland liegt allerdings nicht lange zurück: Im Frühjahr 2006 erkrankten zwei Menschen nach dem Verzehr von Schweinefleisch im Kreis Uecker-Randow. Im mittelmärkischen Jagdbezirk Rieben wurde im August 2006 ein Stück Schwarzwild erlegt, bei dem die so genannten Trichinenlarven gefunden wurden.
Das Veterinäramt hatte seinerzeit besonders an die über 1000 Jäger im Landkreis appelliert, der Kontrollpflicht nachzukommen und Fleischproben in den Trichinen-Untersuchungsstützpunkten in Belzig, Neuseddin, Caputh und Treuenbrietzen vorzulegen. Untersucht werden müssen laut Fleischhygienegesetz alle Fleisch fressenden Tiere, die zum Genuss für Menschen bestimmt sind. Darauf weist das Veterinäramt auch in seiner aktuellen Pressemitteilung hin: „Es besteht die ausnahmslose Pflicht eines Jeden der schlachtet und sowie aller Jäger, Hausschweine, Wildschweine, fleischfressende Tiere sowie Einhufer und Nutrias mit der neuen Verdauungsmethode untersuchen zu lassen.“ Bei dieser Labormethode wird unter Nachahmung des Magens die Muskulatur verdaut und die die Muskelparasiten freigelegt. Dennoch wird darauf hingewiesen, dass wegen eines Restrisikos für den Verbraucher auf den Rohverzehr von Wildtier-, Pferde- und hausgeschlachtetem Schweinefleisch verzichtet werden sollte. hkx
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