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Potsdam-Mittelmark: „Viel essen und nicht betrinken“

Werder präsentiert fünf Bewerberinnen für den Blütenthron: Die Krönung erfolgt zum Blütenball

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Werder – „Schwanger? Ach, das seh’ ich jetzt erst.“ Werders Marketing-Chef Walter Kassin war ehrlich überrascht. Auch im 130. Jahr des Werderaner Baumblütenfestes, zur Suche der 20. Blütenkönigin nach der Wende, gibt es doch noch ein Novum. Die 25-jährige Nicole Simon bewirbt sich trotzdem, wie vier weitere Werderanerinnen auf den Thron der Blütenkönigin. Gestern präsentierten sich die fünf Kandidatinnen im Werderaner Ortsteil Kemnitz erstmals der Öffentlichkeit. „Ein Problem sehe ich in der Schwangerschaft nicht“, sagt die bereits zweifache Mutter Simon selbstbewusst. Im Juni soll das dritte Kind kommen – womöglich dann als ein echter Blütenprinz oder eine kleine Blütenprinzessin.

Doch zuvor wird eine fünfköpfige Jury die fünf Kandidatinnen auf Herz und Nieren prüfen und zu Werders Geschichte, zu Obstbau und Werderaner Wein befragen. Auch die noch amtierende Blütenkönigin Astrid Milde musste den Parcours im vergangenen Jahr bestehen. Kurz vor Ende der Regentschaft gibt sie der „Zukünftigen“ auf den Weg: „Viel essen und nicht betrinken.“ Gekürt wird die neue Königin am Vorabend des Blütenfest-Starts zum Blütenball. „Auf diese Tests bereite ich mich eigentlich seit meinem letzten Ausscheiden vor“, gibt die 23-jährige Constanze Kube zu. Bereits 2004 hatte sie sich um den Blütenthron beworben, scheiterte jedoch knapp. „Jetzt weiß ich natürlich schon etwas besser, was auf mich zukommt“, sagt die Inhaberin des Michaelis-Cafés auf der Insel. Und sie hat einige Vorbildung, nicht zuletzt stellt sie seit zwei Jahren eigenen Wein her. „Ich möchte zeigen, dass Werder mehr ist als nur das Baumblütenfest“, ist ihr Ziel einer Blütenregentschaft.

Werder lieben sie alle fünf – kein Wunder, jede Kandidatin ist eine Tochter der Stadt. Die 20-jährige Christine Schilf, Betriebswirtschaftsstudentin, ist sich denn auch sicher: „Ein bisschen weiß man immer über die Stadt.“ Ganz spontan habe sie sich entschieden, am Auswahlverfahren teilzunehmen. Gezielter ging da die vierte Bewerberin Ulrike Rackwitz vor, „schließlich wollte ich das schon immer machen“. Die 18-jährige Schülerin fühlt sich gewappnet für den morgigen Samstag, an dem es auf Tour durch das Obstanbaugebiet geht und die Jury den Kandidatinnen auf den Zahn fühlt.

„Für eine wunderschöne Stadt zu werben“, ist erklärtes Ziel der 18-jährigen Maria Lemke. Die redegewandte Abiturientin vom Ernst-Haeckel-Gymnasium hegt schon länger den Wunsch, Blütenkönigin zu werden. „Deshalb habe ich mich jetzt sofort beworben.“ Mindestens 18 Lenze muss das gekrönte Haupt zählen, um Werder zu vertreten. Ihr Freund Cedrick unterstützt das Vorhaben, „aber eine Einschränkung hat er gemacht“, erklärt Maria Lemke. „Er sagte, den ersten Tanz auf dem Blütenball soll nicht der Bürgermeister bekommen, sondern er.“

KG

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