Potsdam-Mittelmark: Viel Potenzial auf Nuthetals Dächern
Analyse zu erneuerbaren Energien vorgelegt
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Nuthetal – Etwa zwei Drittel der in Nuthetal benötigten Energie für Strom und Wärme könnten direkt in der Gemeinde erzeugt werden. Zu diesem Ergebnis sind Studenten des Masterstudiengangs „Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement“ an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin gekommen. In einer Potenzialanalyse haben sie untersucht, welche Möglichkeiten für die vollständige Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien in Nuthetal bestehen.
Nuthetals Bauamtsleiter Rainer vom Lehn bezeichnete das Ergebnis der einjährigen Analysearbeit der Studenten am Montag gegenüber den PNN als sehr vielversprechend. „Die Ausrichtung vieler Häuserdächer und ihre Neigungswinkel eröffnen sehr gute Möglichkeiten zur Nutzung von Sonnenenergie“, so vom Lehn. Gut die Hälfte der Wohnhäuser würde sich für die Photovoltaikanlagen eigenen. Besonders gute Voraussetzungen gebe es in der Rehbrücker Gartenstadt, dem größten Wohngebiet Nuthetals. Die Gemeindeverwaltung selbst betreibt eine Modellanlage auf dem Dach der Saarmunder Kita und prüft derzeit die Möglichkeiten an den beiden kommunalen Schulgebäuden. Dort könnten laut vom Lehn auch Blockheizkraftwerke eine Option sein. Ein weiteres großes Potenzial liege in der Erzeugung von Biomasse. Für deren Nutzung müssten aber bestehende Verträge geprüft und neue Kooperationen geschlossen werden. Derzeit wird zum Beispiel Pferdemist von Reiterhöfen noch an niederländische Unternehmen abgegeben.
Der Bericht der Studenten soll nun in das Klimaschutzkonzept, das derzeit in Arbeit ist, integriert werden. Der Weg zu diesem Konzept war im vergangenen Jahr von der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit interessierten Einwohnern geebnet worden. Dazu wurde eine spezielle Arbeitsgruppe unter dem Dach der Lokalen Agenda 21 gegründet. „Gemeinsam sollen in den kommenden Jahren auch die Maßnahmen für den Klimaschutz in Nuthetal umgesetzt werden“, so der Bauamtsleiter. Als Grundlage des Konzeptes sollen die möglichen Projekte bis Ende des Jahres schriftlich fixiert werden. Anschließend werde in verschiedenen Machbarkeitsstudien die Umsetzbarkeit geprüft. „Die Gemeindeverwaltung ist überzeugt, dass mit diesem enormen Potenzial mehr Kohlendioxid eingespart werden kann als ursprünglich geplant“, so vom Lehn. Hagen Ludwig
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