Potsdam-Mittelmark: Viel Regen, viel Segen
Grundsteinlegung für neues Kirchengemeindehaus in Caputh / Fertigstellung bis 1. Advent
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Schwielowsee - Orange, grün, gestreift, gepunktet: Im Kirchpark von Caputh überbieten sich die Regenschirme an Farbe und Muster. Kalter Regen schüttet vom Himmel, Zelte wackeln im Wind und die Gäste ziehen die Reißverschlüsse bis zum Kinn. Hundewetter. Der Stimmung tut das kein Abbruch. Die Feuerwehr schenkt Glühwein aus und niemand lässt sich die Laune vermiesen. Schließlich gibt es allen Grund zu feiern: Der Grundstein des neuen Gemeindehauses wird gelegt.
„Viel Regen, viel Segen“, lautet das Motto. Im efeubewachsenen Boden des Parks kann man schon die Umrisse des Gebäudes erkennen. Es gehört zwar noch viel Phantasie dazu, um sich das Gemeindehaus neben der Kirche vorzustellen, die Grundsteinlegung beflügelt aber das Vorstellungsvermögen. Länger als erhofft hat man auf diesen Moment warten müssen: Ursprünglich war der Baubeginn im Oktober 2007 geplant. Zeitweise drohte das Projekt sogar zu scheitern, als der geplante Kostenrahmen von 600 000 Euro gesprengt wurde.
Die Lösung lag darin, die Baupläne zu ändern und auf „allzu ehrgeizige“ Vorhaben zu verzichten, sagt Pfarrer Hans-Georg Baaske. Trotzdem gäbe es eine Finanzierungslücke von 20 000 Euro, die durch Spenden geschlossen werden soll. 7000 Euro kamen schon zusammen, unter anderem durch ein Benefizkonzert der Familie Heidrich aus Caputh. Das Geld brauche man hauptsächlich, um die Inneneinrichtung zu finanzieren.
Am ersten Advent diesen Jahres soll das neue Gemeindehaus eingeweiht werden. Das alte Domizil in der Lindenstraße, das in den vergangenen Jahre wegen des Migliederzuwachses der Kirchengemeinde zu eng wurde, fand bereits einen Käufer. Bis April hat die Gemeinde dort noch Hausrecht, wo die Veranstaltungen danach stattfinden, ist aber noch unklar.
Während der Grundsteinlegung am Sonntag waren sich alle Festredner einig: Das Gemeindehaus wird nicht nur eine „Winterkirche“ für kalte Tage werden, sondern auch eine Begegnungsstätte für die ganze Region. „Ich hoffe, dass das neue Haus die Gemeinde beflügelt“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) und hämmert gegen den Grundstein. Der Betonklotz wird später in das Gebäude eingemauert, zusammen mit den symbolischen Gaben, die sich in seinem Inneren befinden: eine alte Orgelpfeife, Baupläne, Fotos, eine Ausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten und die Liste aller am Bau beteiligten Unternehmen. Nach dem Schlusswort von Pfarrer Baaske klatschen die Gäste enthusiastisch und die Regenschirme wippen im Takt. „So lange es regnet gibt es keinen Frost – und wir können bauen“, sagte Baaske. Wlada Kolosowa
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