Potsdam-Mittelmark: Vielleicht hilft eine Einbahnstraße Verkehrschaos in Seehof nicht mehr tragbar
Teltow - Einbahnstraße heißt die Lösung, mit der die Teltower Stadtverwaltung auf den Verkehrskonflikt in der Max-Sabersky-Allee reagieren will. Das kündigte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch an, nach dem er einräumen musste, dass die Situation seit Jahren bekannt sei.
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Teltow - Einbahnstraße heißt die Lösung, mit der die Teltower Stadtverwaltung auf den Verkehrskonflikt in der Max-Sabersky-Allee reagieren will. Das kündigte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) in der Sitzung der Stadtverordneten am Mittwoch an, nach dem er einräumen musste, dass die Situation seit Jahren bekannt sei. Immerhin wohnt Schmidt selbst in Seehof, ebenso wie drei weitere Stadtverordnete, die so täglich mit der chaotischen Situation vor der eigenen Haustür konfrontiert werden, wie Richard Martin von der Bürgerinitiative „Wir in Seehof“ (BiWiS) erklärte. Absehbar sei bereits jetzt, dass sich mit einer weiteren Bebauung in dritter und vierter Reihe der Konflikt noch verschärfen werde. Martin schilderte aus eigenem Erleben, dass in der schmalen Straße besonders Fußgänger und Radfahrer gefährdet sind, da seit geraumer Zeit auf beiden Seiten geparkt würde, was ein Ausweichen vor entgegenkommenden Fahrzeugen erschwere.
Vor allem im Bereich der so genannten „six pack“-Häuser sei die Situation seit Jahren dramatisch, erfuhr Martin aus Gesprächen mit Anwohnern. So stehen für die 60 Wohnungen etwa 65 Parkplätze in der unterirdischen Garage zur Verfügung. Das reiche jedoch nicht, da viele Familien bereits über einen Zweitwagen verfügen würden und diesen dann notgedrungen auf der Sabersky-Allee abstellen müssten. Als Parkraum sei jedoch die Straßenseite gegenüber der „six-pack“-Häuser ausgewiesen, an die Eigenheimgrundstücke angrenzen. Um Konflikte zu vermeiden, genehmigte das Ordnungsamt 1999, Poller vor den Grundstücken aufzustellen, um so einen halben Meter breiten Grünstreifen für Bepflanzung und Gehweg abzutrennen. Ein Witz sei das, meinten die Eigenheimbesitzer, aber trotzdem gruben sie nach Vorschrift Poller in die Flächen vor ihren Grundstücken, um so die parkenden Wagen auf Abstand zu halten. Dass trotzdem immer wieder Einfahrten einfach zugeparkt werden, gehöre zum Alltag in dieser Straße, bestätigten einige Anwohner auf PNN-Nachfrage. Weil kein Fahrzeug das „six-pack“-Gelände befahren darf, parken viele Dienstleister in Nähe des Eingangsbereiches. „Es kommt oft vor, dass unsere Ausfahrt zwei Stunden lang blockiert wird“, bestätigte ein Ehepaar, das es inzwischen leid ist dagegen zu protestieren, „weil man ja doch nur angepöbelt wird“. Für alle Eigenheimbesitzer ist die Situation unerträglich, weil sie ihre Lebensqualität einschränkt. Aber nach zwei Jahren Briefverkehr mit Ämtern, der in manchen Haushalten inzwischen dicke Ordner füllt, sind sie frustriert, „weil es nicht dazu führte, dass sich was besserte“.
Bürgermeister Schmidt sagte den PNN, dass die Einbahnstraßenregelung nur eine Teillösung des Problems sei, die andere betreffe weitere Parkmöglichkeiten. Das Bauamt prüfe derzeit die Voraussetzungen, die dafür erfüllt werden müssten. Heike Vierke-Eichler vom Straßenverkehrsamt des Kreises sieht indes keine Probleme, eine Straße mit 2,50 Meter breiter Fahrbahn als Einbahnstraße auszuweisen. Anträge dazu könnten auch Bürger stellen, so Vierke-Eichler, denn im Antragsverfahren würde die Gemeinde ebenso beteiligt. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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