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Potsdam-Mittelmark: Vielleicht mit Kita

Bauausschuss knüpft Blütenviertel an Bedingungen

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Schwielowsee - Braucht Caputh einen zweiten Kita-Standort? Die Frage ist am Mittwochabend im Bauausschuss von Schwielowsee diskutiert worden. Hintergrund ist das Bauprojekt Blütenviertel, das größte seit der Wende in Caputh. Investor Lothar Hardt hat der Gemeinde unverbindlich vorgeschlagen, in dem acht Hektar großen Baugebiet, in dem um die 100 Wohneinheiten und ein Rewe-Supermarkt geplant sind, auch etwas Platz für eine kleine Kita bereitzuhalten.

Nach den aktuellen Prognosen benötige man keine neuen Kita-Plätze in Caputh, wie es von Verwaltungsseite hieß. Im Bauausschuss misstraut man aber den Statistiken. Einstimmig wurde dafür plädiert, eine Kitafläche im Blütenviertel verbindlich festzuschreiben und zu schauen, wie sich die Zahlen in den nächsten fünf Jahren entwickeln. Zur Not könne man das betreffende Areal dann noch zur Wohnbaufläche umwidmen, so Ausschussvorsitzender Heiko Hüller (CDU/FDP). Ein Umzug mit Vergrößerung der Kita in der Straße der Einheit ins Blütenviertel kommt nicht infrage, der Platz reicht nur für ein ergänzendes Angebot. Interessenten dafür soll es geben.

Der Bauausschuss diskutierte auch über die Handelsflächen, die sich auf insgesamt 2000 Quadratmeter belaufen sollen. Allein 1500 Quadratmeter sollen für einen Rewe-Vollversorger bereitstehen, bald doppelt so viel Fläche wie für den allgemein üblichen Discounter. Im Ausschuss gab es Stimmen, die vor den Auswirkungen auf Caputher Einzelhändler warnten. Der Investor soll nun einen Gutachter mit der Beantwortung dieser Frage beauftragen.

Für die Einzelhandelsflächen im Blütenviertel müssen laut Stellplatzsatzung der Gemeinde Schwielowsee 209 Parkplätze gebaut werden. Ist eine Bushaltestelle in der Nähe, dürfen es ausnahmsweise auch zwanzig Prozent weniger sein. Lothar Hardt hat das auch so beantragt, der Bauausschuss ist allerdings dagegen. Man wolle angesichts der bestehenden Situation nicht noch ein neues Parkplatzproblem im Ort schaffen, sagte Ausschusschef Hüller.

Vereinzelte Bedenken gibt es, was die Bauqualität angeht. Mit dem jetzt angeschobenen Bebauungsplanverfahren definiert man nur die Baufenster. Lothar Hardt will zwar das renommierte Architekturbüro Graft mit den Planungen beauftragen, und dessen erste Vorstellungen sind im Februar gut angekommen in Caputh. Aber was, wenn alles anders kommt? Besonders für den Supermarkt bestehe die Gefahr, dass dann ein „Trapezblech-Aldi“ gebaut wird, warnte Hüller. In der nächsten Entwurfsphase soll es deshalb gestalterische Festsetzungen für das Blütenviertel geben.Henry Klix

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