Potsdam-Mittelmark: Vier Verletzte bei Brand in Wohnhaus

Werder (Havel) - Bei einem Wohnungsbrand in Werder (Havel) sind am Mittwochabend vier Menschen verletzt worden. Eine 37 Jahre alte Frau und ihre zwei sieben Jahre alten Zwillingsmädchen erlitten Rauchvergiftungen. Ein Zeuge verletzte sich an der Hand und am Unterarm, als er eine Fensterscheibe der Wohnung einschlug, um zu helfen.

Das Feuer war laut Stadtwehrführer Lothar Boreck gegen 18.30 Uhr im Korridor einer Erdgeschosswohnung in einem dreistöckigen Mehrfamilienhaus in der Siegburger Straße ausgebrochen. Die betroffene Familie hatte davon zunächst nichts bemerkt, weil sie sich in anderen Zimmern aufhielt. Der 41-jährige Mann, der zu Besuch bei Mietern eines Nachbarblocks war, sah Rauch aus der Wohnung dringen und eilte sofort zur Hilfe. Er schlug eine Fensterscheibe ein und rettete die zwei Kinder aus der Wohnung. „Durch sein couragiertes Handeln ist sicher Schlimmeres verhindert worden“, sagte Stadtwehrführer Boreck am Donnerstag den PNN.

Die Feuerwehren aus Glindow rückten mit fünf Fahrzeugen und 23 Einsatzkräften an – das offene Feuer konnte schnell gelöscht werden. Eine Ausbreitung über den Korridor hinaus wurde verhindert – der Rauch drang jedoch durch die gesamte Wohnung und den Flur des Mehrfamilienhauses.

Über eine Drehleiter rettete die Feuerwehr einen weiteren Hausbewohner vom Balkon seiner Wohnung im zweiten Stock. „Ansonsten hatten alle Mieter bei unserem Eintreffen das Haus bereits verlassen“, so Boreck. Die vier Verletzten wurden zur Behandlung in Potsdamer Krankenhäuser gebracht.

An der betroffenen Wohnung entstand durch die Rauchentwicklung erheblicher Schaden – sie ist derzeit unbewohnbar. Auch der vom Rauch geschwärzte Hausflur muss gereinigt und renoviert werden. Nach ersten Informationen soll die betroffene Familie zunächst bei ihren Eltern untergekommen sein. Zur Brandursache lagen am Donnerstag noch keine Erkenntnisse vor, die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. ldg