Potsdam-Mittelmark: Villa Bergmann hat ihre Terrasse zurück
Sanierung wird in zwei bis drei Monaten abgeschlossen, dann geht es mit dem Kutscherhaus weiter
Stand:
Schwielowsee - Die Gerüste sind gefallen, in zwei bis drei Monaten soll auch der Innenausbau fertig sein. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa Bergmann in Caputh ist fast abgeschlossen. Das sagte der Berliner Architekt Werner Jockeit gegenüber den PNN, er saniert die Villa im Auftrag des Immobilienhändlers Lothar Hardt. Hardt will sich hier eine Zweitwohnung einrichten, der Ballsaal soll gelegentlich für Konzerte und Veranstaltungen geöffnet werden.
Die Gemeinde hatte die 1913 im Heimatschutzstil errichtete Villa – gleich an der Fähre – vor anderthalb Jahren verkauft. Mit dem benachbarten Kindergartenneubau verlor das Haus 1998 seine Funktion als Kindergarten. Seit 1950 haben hier Generationen von Kindern gespielt, nachdem die Berliner Fabrikantenwitwe Martha Bergmann Caputh verlassen hatte.
In die Villensanierung werden laut Jockeit rund 1,5 Millionen Euro gesteckt. Für ihn ist es ein besonders schöner Auftrag: Viele historische Details werden bewahrt oder wiederhergestellt. Besonders spektakulär: Der abgerissene Terrassenanbau hinter der Villa mit seinen Säulen wurde komplett neu errichtet, die flankierenden Löwen werden auch noch restauriert. Noch brauchbare Dachziegel wurden wieder eingebaut, neue in der Keramikmanufaktur in Görzke nachgebrannt. Für die Treppe in die Obergeschosse wurde ein Intarsienparkett verwendet, dass aus einem Neuköllner Haus stammt. Der Seepavillon wurde zur Restaurierung abgebaut, er soll mit der Gartengestaltung neu aufgestellt werden.
Zwei Zugeständnisse an die Moderne gibt es immerhin: Im Keller wurde ein kleines Schwimmbassin eingebaut. Und ein gläserner Gas-Kamin gibt die Sicht von der Eingangstür über den Ballsaal zur Terrasse frei. Wenn die Villensanierung abgeschlossen ist, soll es mit dem benachbarten, ebenfalls denkmalgeschützten Kutscherhaus weitergehen.
Ein paralleler Atelierneubau und ein gepflasterter Hof sind hier geplant. Lothar Hardt will die Geschichte der Künstlerkolonie am Schwielowsee wieder aufleben lassen: Die Wohnungen und Ateliers sollen an acht bis zehn Künstler, vor allem Bildhauer, vergeben werden. Interessenten gäbe es schon. Zusammen mit dem kleinen Park am Seeufer und einem Skulpturenpfad soll Caputh „eine Visitenkarte“ bekommen. hkx
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: