Potsdam-Mittelmark: Villen am Wasser
Pläne für Betonwerk-Areal am Teltowkanal stoßen auf Skepis
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Pläne für Betonwerk-Areal am Teltowkanal stoßen auf Skepis Teltow. Der Standort um das Areal Klösters Bauwerke am Teltowkanal soll vom Sanierungsträger „complan“ entwickelt werden. Neben Gewerbe und hochwertigen Wohnbauten sind auch die Voraussetzungen für den Bau der Nordspange in den Planungen zu berücksichtigen. Einem entsprechenden Ideenkonzept stimmte im Bauausschuss am Dienstag eine Mehrheit zu. Schon in der Ausschusssitzung zuvor wurde das Konzept diskutiert und besonderer Wert darauf gelegt, die Kanalaue mit Wanderweg zu erhalten (PNN berichteten). Als städtebaulichen Missstand stuft complan zurzeit die Situation zwischen nordwestlicher Altstadt und Teltowkanal ein. Nicht nur Leerstand und Industriebrachen der in Liquidation befindlichen Betonwaren Teltow würden zu Nutzungskonflikten beitragen, auch für Spaziergänger sind die Wegeverbindungen noch nicht barrierefrei zugänglich. Zudem blockiere die Produktionsfläche die Trassenführung für die Nordspange. Die Firma Klösters habe erklärt, sie wolle ihren Teltower Standort verkleinern und modernisieren. Künftig solle die Anlieferung auf dem Wasserwege erfolgen, sieht complan Chancen, immissionsarmes Gewerbe auf frei werdenden Flächen ansiedeln zu können. Optisch und akustisch könne zudem die Baustoffumschlagstelle durch einen bepflanzten Wall eingefasst werden. Denkbar ist auch eine Vorhangfassade. Nach den Vorstellungen des Sanierungsträgers sei der Standort auch für hochwertiges Wohnen am Wasser geeignet, zuzüglich eines Bootsliegeplatzes. Um einen durchgehenden Uferweg zu erhalten, schlägt complan eine Brücke über der Marina-Zufahrt und dem Produktionsstandort vor. Aufgrund der Lage sei die Marina aber nur für motorisierte Boote geeignet. Zusätzlich könnte zur Marina ein Bootshaus mit Gastronomie errichtet werden. Als Standort für Schiffsanleger wird im Konzept jedoch ein Standort in Verlängerung der Badstraße erwogen. Das sei auch aus touristischer Sicht günstiger. Beeinträchtigt werde der Grünzug nördlich der Altstadt jedoch durch die Nordspange, meint complan. Das wirke sich nicht nur ökologisch und klimatisch aus, sondern schränke auch die Nutzung ein. Trotzdem wird eingeschätzt: „Der Standort ist zu schade für konventionelle Einfamilienhäuser". Stattdessen wird angeregt, hochwertige Wohnbauten, inclusive Lärmschutzanlagen zur Nordspange, zu errichten. Doch diese Investorenpläne fanden nicht nur Zustimmung. Ausschussvorsitzender Helmut Tietz (SPD) bedauerte, dass vom einstigen Leitbild nicht mehr viel bliebe. Ihm wäre lieber gewesen, „für Leute, die hier wohnen, etwas Attraktives zu bauen". Auch andere Ausschussmitglieder plädierten für einen Erholungsraum, da der Markt zurzeit mit höherwertigen Bauten übersättigt sei. Der fraktionslose Günter Hartmann erinnerte aber daran, dass dieser Erholungsraum noch eine Schuttfläche sei, ebenso ungeklärt ist, wer die Rückgewinnung als Grünfläche bezahle? Trotzdem solle bei weiteren Planungen der Erholungsraum nicht vernachlässigt werden, empfahl der Ausschuss. K. Graulich
K. Graulich
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