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DasWAR’S: VIP-Empfang mit e und dis

DasWAR’S Warum Peter Könnicke mit seinem Sohn im Kopftuchstreit ist Fritz sagt, Toni Krahl ist ein Angeber. Weil der Sänger von CITY wie ein Pirat ein Tuch auf dem Kopf trägt, auf dem Cover der neuen CD eine Sonnenbrille und einen langen schwarzen Mantel an hat und mit den Händen in den Taschen posiert, meint mein Sohn, das ist „voll angeberisch“.

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DasWAR’S Warum Peter Könnicke mit seinem Sohn im Kopftuchstreit ist Fritz sagt, Toni Krahl ist ein Angeber. Weil der Sänger von CITY wie ein Pirat ein Tuch auf dem Kopf trägt, auf dem Cover der neuen CD eine Sonnenbrille und einen langen schwarzen Mantel an hat und mit den Händen in den Taschen posiert, meint mein Sohn, das ist „voll angeberisch“. Ich finde das nicht. Schließlich habe ich Toni Krahl schon gehört, als er im Westradio gesungen hat und auf dem Stuhl neben meinem Bett das FDJ-Hemd für den Fahnenappell am nächsten Tag hing. Als Lord Knud im Rias die „Schlager der Woche“ moderierte und CITY plötzlich dabei war, habe ich Woche für Woche jeden Montagabend wach gelegen und gelauscht, ob Toni Krahl noch im Westen singt. So komisch es klingt: Ich wollte Bruce Springsteen, Depeche Mode und Falco hören und hab mich gefreut, als CITY kam. Ich habe gar nicht erst versucht, meinem siebenjährigen Sohn zu erklären, weshalb ich wegen meiner Erinnerungen an jugendliche Radionächte anderer Meinung bin als er. Allerdings haben meine Argumente auch nicht überzeugt, dass Sindbad und Aladin auch keine Angeber sind, obwohl die Kopftücher tragen. Vor einer Woche spielte CITY in Teltow. Zuvor hatte die e.dis einen VIP-Empfang gegeben. Es war das erste Mal, dass ich als Very Important Person galt und mit einem VIP-Pass um den Hals durch die Gegend lief. Einmal habe ich mit einer ausrangierten Kamera unseres Fotografen ganz unten im Olympiastadion gestanden und beim Spiel Hertha BSC gegen Karlsruhe geknippst. Auch da kam ich mir privilegiert vor, aber immerhin habe ich Fotos gemacht. Um mir beim e.dis-Empfang nicht allzu wichtig vorzukommen, hatte ich meinen Sohn mitgenommen. So konnte ich den Abend als Auftrag verstehen: Es galt zu beweisen, dass Toni Krahl kein Angeber ist. Es gab Champagner, Pasteten, hübsche Hostessen und irgendwann fragte ich mich, womit ich das verdient habe. Als mir der e.dis-Technikchef dann noch die neue CITY-CD in die Hand drückte, erschien mir der Kanzler: Mitnahmementalität! Dann kam die Band. Toni Krahl mit Kopftuch, Gott sei dank ohne Sonnenbrille. Er hat erklärt, warum sich CITY die e.dis als Partner für die Konzerttournee genommen hat. Zum einen seien es zwei Noten, die hinter der Stromfirma stehen: e und dis. Zum anderen kriegt Krahl seinen Strom von der e.dis. Er ist Kunde im Abbuchungsverfahren. Ein paar Minuten später hat er gesungen: „Weil die Erde eine Kugel ist, kommt jeder, der straff nach Westen marschiert, im Osten wieder an.“ Stimmt. Rias höre ich schon lange nicht mehr. Und deshalb überlass ich es auch Fritz, selbst herauszufinden, ob Toni Krahl ein Angeber ist.

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