Potsdam-Mittelmark: Visitenkarten des Hauses
Hotel „Courtyard by Mariott“ wurde für Lehrausbildung ausgezeichnet
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Teltow - Darias Schmiedel zupft seine Krawatte zurecht, ehe er sich mit seiner Kollegin Jenny Gando für die Fotografen hinter der Rezeption des Hotels „Courtyard by Mariott“ in Teltow positioniert. Lächeln ist für beide kein Problem. Auch im Arbeitsalltag ist freundliches Auftreten wichtig, betonen die beiden Auszubildenden. Denn Hotelfachleute sind so etwas wie die „Visitenkarte des Hauses“, auch weil sie das erste Gesicht sind, das ein Gast beim Eintreffen wahrnimmt. „Wir sind für die Zufriedenheit unserer Gäste da“, beschreibt die 21-jährige Jenny Gando ihre Arbeit. Dazu gehöre auch. manchen Sonderwunsch zu erfüllen, beispielsweise für einen Gast eine englischsprachige Zeitung zu besorgen.
Das Teltower Hotel gehört zu acht Unternehmen, die gestern im Rahmen des „Brandenburgischen Ausbildungskonsens“ von IHK-Präsident Victor Stimming als anerkannte Ausbildungsbetriebe ausgezeichnet wurden. Diese Auszeichnung erhalten Unternehmen mit besonderem Engagement für die Schaffung von Ausbildungsplätzen. Acht Lehrlinge werden zurzeit im Hotel Courtyard ausgebildet, darunter auch Köche und Restaurantfachleute. Zwar spürt auch die renommierte Hotelkette, zu der weltweit 3400 Hotels gehören, den demografischen Druck, der sich im Rückgang von Bewerbungen bemerkbar macht. Aber bislang konnten in dem Teltower Unternehmen alle Lehrstellen vergeben werden.
Nicht nur die Zeugnisnoten entscheiden über den Zuschlag, Wert wird vor allem auf Flexibilität und Teamfähigkeit gelegt. Denn die Ausbildung, beispielsweise zum Restaurantfachmann, besteht nicht nur aus Tellertragen. Davon können sich auch die Eltern der Azubis überzeugen, die innerhalb der Ausbildung zum Elterndinner eingeladen werden, das die Auszubildenden selbst organisieren. Zur Projektarbeit gehört auch ein Lehrlingsaustausch. Dabei lernen die jungen Leute neue Kollegen kennen und sammeln Erfahrungen.
Hotelfachleute müssen in der Lage sein, an verschiedensten Stellen im Hotelbetrieb anzupacken. Für den 24-jährigen Darias Schmiedel kein Problem, denn er hat schon eine Ausbildung zum Restaurantfachmann absolviert. Nun will er seine berufliche Laufbahn mit dem Hotelfach abrunden. Neben Zimmerreservierung und Buchhaltung gehört zum Aufgabengebiet auch die gesamte Verwaltung eines Hotels. Das schließt ein, schlecht gelaunte und gereizte Gäste höflich und zuvorkommend zu behandeln. Keine Aufgabe sollte als lästig empfunden werden. Schmiedel: „Gibt es ein Problem, suchen wir nach einer Lösung für den Gast.“
Seine junge Kollegin bestätigt, dass ihr Beruf ein Dienstleistungsberuf sei, was auch heiße, dass man sich nicht zu fein sein dürfe, andere Leute zu bedienen. Mal ein Zimmer zu putzen gehöre dazu, Wochenend- und Schichtdienste sind normal. Das schönste an diesem Beruf sei jedoch, dass man täglich vielen verschiedenen Menschen begegne, erzählt Jenny Gando. Ihr größter Wunsch: Später in einem Hotel in den USA arbeiten zu können. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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