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Werder (Havel): Vom Regen in den Sonnenschein

Am Sonntag ging das 134. Baumblütenfest zu Ende, das schöne Wetter lockte noch einmal viele Besucher.

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Werder (Havel) - Es begann im Regen und endete im Sonnenschein. Ob bei Spaziergängen entlang des Panoramaweges, bei einem Glas Obstwein unter Bäumen oder bei strahlend blauem Himmel vor der Bühne auf der Werderaner Insel – am Wochenende ließen Tausende Gäste das 134. Werderaner Baumblütenfest ausklingen. Seit der Eröffnung vor einer Woche besuchten damit wieder Hunderttausende Menschen die Havelstadt. Sie feierten friedlich und ausgelassen.

Wegen des durchwachsenen Wetters war das Fest schleppend angelaufen, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß. Dank eines sonnigen Finales am Samstag konnten aber wieder mehrere Hunderttausend Gäste begrüßt werden. Allein 22 000 Gäste reisten an diesem Tag mit dem Zug an. Über die Festwoche verteilt stiegen damit rund 70 000 Menschen am Werderaner Bahnhof aus. Hinzugerechnet werden müssen all die Gäste, die Werder in den neun Festtagen per Bus, Auto, Rad oder Schiff erreicht haben. Eine Auswertung soll es noch geben. „Es war eine sehr schöne und ruhige Baumblüte. Wir sind sehr zufrieden“, zog Saß ihr Fazit.

Auffällig sei, dass es wieder zahlreiche Gäste auf die Obsthöfe gezogen habe, sagte Saß. Die von Havelbus eingesetzten Sonderbusse seien am Wochenende von morgens bis abends voll besetzt gewesen.

Auch Direktionsleiter und Polizeiführer Peter Meyritz zeigte sich mit dem Festverlauf insgesamt zufrieden: „Das Baumblütenfest war durch seinen Volks- und Familienfestcharakter sowie durch überwiegend friedlich feiernde Gäste geprägt.“ Das Einsatzkonzept der Polizei, Präsenz zu zeigen und wenn notwendig auch konsequent einzuschreiten, habe sich bewährt. Insgesamt registrierte die Polizei auf dem Festgelände 153 Straftaten. Damit blieb die Zahl auf ähnlich niedrigem Niveau wie im Vorjahr. Es kam zu 34 Körperverletzungen und 18 Beleidigungen, meist unter Alkoholeinfluss. Elfmal wehrten sich Blütenbesucher gegen Polizisten, es kam zu drei Sachbeschädigungen. 14 Diebstähle wurden gezählt. Auf 53 gestiegen ist indes die Zahl der Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. So kontrollierten noch am Sonntag 100 Beamte gezielt die Besucher einer Freiluftdiskothek in der Eisenbahnstraße. Spezielle Jugendschutzstreifen überprüften außerdem 480 Kinder, 64 von ihnen hatten unerlaubt Alkohol getrunken. So wurde ein 16-jähriger Radler mit 2,25 Promille gestoppt, ein 16-jähriges Mädchen brachte es auf 1,95 Promille. 147 Personen wurden des Festes verwiesen, 41 in Gewahrsam genommen, im Vorjahr waren es noch 58.

Blütenkönigin Claudia Bremer bezeichnete ihre erste und gleichzeitig auch wichtigsten Woche im neuen Amt als überwältigend. Immer wieder hätten ihr Kinder Blumen geschenkt, Menschen hätten sie angelächelt oder vor ihr einen Hofknicks gemacht. „Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Auch trinkfest sei sie geblieben und will jede Obstweinsorte von jedem Hof probiert haben.

Die Inhaber von Ständen und Buden hätten sich indes mehr Zulauf gewünscht. Das Fest sei etwas ruhiger verlaufen als sonst, er sei dennoch zufrieden, sagte Stefan Lindicke, Geschäftsführer des Werderschen Obst- und Gartenbauvereins. „Wir gehen im Schnitt aber wahrscheinlich mit einem leichten Minus aus dem Geschäft. Zu Beginn war es eindeutig zu kalt.“ (mit dpa)

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