Potsdam-Mittelmark: Vom Schandfleck zur gefragten Adresse
Die WGT schließt mit dem drittem Block die Sanierung der Jahnstraße in Teltow ab
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Die WGT schließt mit dem drittem Block die Sanierung der Jahnstraße in Teltow ab Teltow - So ungefähr weiß Jessica, wie sie ihre Möbel in dem 28 Quadratmeter großen Raum ihrer neuen Wohnung aufstellen wird. Die Couch soll auf jeden Fall am Fenster sein, weil sie dann morgens beim Aufwachen in die Lindenbäume vor dem Haus blicken kann. Die 20-Jährige, die zurzeit eine Ausbildung in der Gastronomie absolviert, gehört zu den neuen Mietern, die in den nächsten Tagen in den türkisfarbenen Block in der Jahnstraße ziehen werden. Über die Fertigstellung des dritten und letzten Gebäudes freut sich auch Bürgermeister Thomas Schmidt, denn das Areal mit den drei Blöcken aus DDR-Zeiten galt einst als Schandfleck und hatte große Mieterfluktation. Demnächst wird die WGT auch das einstige Sparkassengebäude gegenüber sanieren, in das noch vor Jahresende die Bibliothek ziehen wird. Auch der neu zu gestaltende Stadtpark auf dem Marktplatz soll die Aufenthaltsqualität aufwerten und der Bürgermeister verriet, dass es dafür schon Ideen gibt, beispielsweise einen Trinkbrunnen. Und aus dem Bolzplatz, der zurzeit ungenutzt ist, könnte ein Platz für das französische Boulespiel werden, sagte Schmidt. Ein attraktives Umfeld auch für die Mieter, die zudem im Zentrum Teltows wohnen. Wie begehrt die letzten 20 Singlewohnungen waren, zeigte sich schon vor der Sanierung. Beinahe doppelt soviel Bewerber gab es für die Einraumwohnungen mit Miniküche und Duschraum/WC. Auch die beiden anderen Blöcke, die in den Jahren zuvor fertiggestellt wurden, waren stets nach Bauende schon vermietet. Alle drei sind in den 60er Jahren noch in traditioneller Ziegelbauweise gebaut worden. Seinerzeit zogen vor allem Hoch- und Fachschulabsolventen ein, die in den Großbetrieben der Region arbeiteten. Heute ist das Spektrum der Mieter nach Auskunft von WGT-Mitarbeiterin Sandra Koch gemischt. „Rentner, Azubis und auch Leute, die Teltow aus beruflichen Gründen als Zweitwohnsitz wählen, werden hier einziehen.“ Vor allem von der Ausstattung sind die meisten angetan, hat sie bei den Erstbesichtigungen erfahren. Einige Wohnungen haben auch Balkon, die anderen dafür einen Alkoven. Abstellmöglichkeiten im Keller und auf dem Dachboden gibt es ebenfalls. Die Kosten für die Sanierungen belaufen sich auf 600000 Euro. Doch WGT-Chef Wilhelm Prögel hat bereits weitere Projekte ins Auge gefasst. „Wenn es uns gelingt, einige Grundstücke zu verkaufen, könnten noch Fassaden von Wohnblöcken saniert werden", sagte Prögel den PNN und hat dabei Gebäude in der Ida-Kellotat und Waldheim-Straße im Blick. Auch Parkplätze im Bereich des neuen Spangensystems und des Netto-Marktes will die WGT bauen. Denn die Parkraumsituation am neuen S-Bahnhof wird nicht nur von den Stadtvätern kritisch eingeschätzt. Diese Stellflächen könnten dann auch von Mietern der Teltower Wohnungsbaugenossenschaft angemietet werden, so Prögel. Zur Einweihungfeier am Freitag waren auch die an der Sanierung beteiligten Firmen aus der Region geladen: Teltower Handwerksbetriebe wie Elektroinstallation Michael Müller, die Sanitärfirma HIL und der Kleinmachnower Dachdecker Kleemann. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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