Potsdam-Mittelmark: Vom Schwielowsee nach Sofia

Potsdam-Mittelmark - Viele Jahre hat der W 50 in der Gemeinde Schwielowsee treue Dienste geleistet, bevor er kürzlich durch ein nagelneues Löschfahrzeug abgelöst wurde. Den Schneidbrenner muss das aus DDR-Zeiten stammende Feuerwehrauto aber noch nicht fürchten. Vielmehr geht es heute auf einem Sattelzug noch einmal auf große Reise in Richtung Bulgarien. Ebenfalls dabei ist eine ausgedienter Mercedes-Rettungswagen, der in der Landeseinrichtung für Brand- und Katastrophenschutz Borkheide für den Einsatz bei der Feuerwehr umgebaut wurde.

Die Brandschützer in der Region Sofia wissen diese Hilfe sehr zu schätzen, wie Feuerwehrdirektor Plamen Zaschew gestern in Borkheide betonte. Gemeinsam mit dem Fichtenwalder Gemeindewehrführer Burkhard Kasten und anderen Feuerwehrmännern wird er die beiden Fahrzeuge nach Sofia bringen.

Ebenfalls im Gepäck sind Heizkörper für ein Kinderheim, für das die bulgarischen Feuerwehrleute die Patenschaft übernommen haben. Bisher wird in der alten Villa, in der über hundert ausgesetzte Kinder leben, noch mit alten Kanonenöfen geheizt. Als die Feuerwehrmänner dort vor einigen Jahren das erste Mal zu Besuch waren, zeigten sie sich betroffen über feuchte Wände, kaputte verstockte Betten und defekte Elektroanlagen. Seit Beginn der Hilfsaktion der Brandenburgischen Feuerwehren im Jahr 2000 hat sich in dem Kinderheim schon einiges verbessert. Gestern ging bereits der vierte Transport mit aufgearbeiteter Fahrzeugtechnik und anderen Hilfsgütern auf Reisen.

Seit 2002 hat die Feuerwehr-Landeseinrichtung Borkheide unter ihrem Leiter Norbert Zoschke dafür die Koordinierung übernommen. Beim Umbau und der Instandsetzung der Fahrzeuge werden dort zum großen Teil die Auszubildenden eingesetzt. Mehrere Tausend Arbeitsstunden wurden so geleistet, um die Feuerwehrleute in Bulgarien zu unterstützen. Hagen Ludwig