AUS DER GESCHICHTE DES BAHNHOFS WERDER: Von Dampfrössern, Sputniks und dem schnellen RE 1
AUS DER GESCHICHTE DES BAHNHOFS WERDER Bereits 1848 taucht in einem überlieferten Fahrplan erstmals der Bahnhof Werder auf. Damals fuhren vier Dampfross-bespannte Fernzugpaare täglich auf der Strecke Berlin-Magdeburg, berichtet Baldur Martin in seiner Chronik der Blütenstadt.
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AUS DER GESCHICHTE DES BAHNHOFS WERDER Bereits 1848 taucht in einem überlieferten Fahrplan erstmals der Bahnhof Werder auf. Damals fuhren vier Dampfross-bespannte Fernzugpaare täglich auf der Strecke Berlin-Magdeburg, berichtet Baldur Martin in seiner Chronik der Blütenstadt. 1887 bis 1891 wurde der Bahnhof erheblich erweitert. 1904 ging mit der Überdachung der Bahnsteige ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. In den nachfolgenden Jahrzehnten gab es kaum Verändungen am Bahnhof, abgesehen von der Elektrifizierung der Strecke Anfang der 1980er Jahre. Die Masten für die Stromleitungen wurden damals mit Hilfe von Hubschraubern gesetzt. Zum Begriff für Reisende und vor allem Pendler, die in Ostberlin arbeiteten, wurde der Werderaner Bahnhof als Endhaltestelle der Nahverkehrszüge des südlichen Berliner Außenrings. Auf ihm umfuhren die im Volksmund „Sputnik“ genannten Züge nach dem Mauerbau den Westteil Berlins. Stündlich verkehrten die Züge zwischen Karlshorst – im Berufsverkehr ab Ostbahnhof – und Werder. Die Fahrzeit bis Karlshorst betrug in der Regel eine Stunde, dort hieß es umsteigen in die S-Bahn, die die Reisenden in weiteren 25 Minuten ins Zentrum brachten. Mit dem Fall der Mauer verlor der Außenring schlagartig seine Bedeutung. Die Werderaner konnten wieder über Potsdam und Charlottenburg direkt in das Zentrum Berlins gelangen. Am 9. Juni 1994 fuhr erstmals der klimatisierte Regionalexpress zwischen Brandenburg über Potsdam und Berlin nach Frankfurt (Oder). Viele Jahre hielt der schnelle RE 1 stündlich in Werder, seit dem jüngsten Fahrplanwechsel sogar im Halbstundentakt. Fahrzeit nach Berlin-Zoo: 25 bis 30 Minuten.
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