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Potsdam-Mittelmark: Von Königshof bis Havelauen

Jürgen König ist seit 1991 unternehmerisch in Werder aktiv / Jetzt investiert er in Wohnungen und Büros

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Werder (Havel) - Dass ein Unternehmer Dutzende Mietwohnungen baut, passiert in Werder selten. Gemeinhin ist das Baugeschehen auf Einfamilienhäuser beschränkt. Jürgen König glaubt, dass es auch auf dem Wohnungsmarkt Dynamik gibt: In der Adolf-Damaschke-Straße, nebenan vom Bahnhof, hat er auf dem „Königshof“ mit dem Bau von Miethäusern für 48 Wohnungen begonnen. Zwei der Häuser sollen noch in diesem Jahr, zwei im Frühjahr 2013 fertig werden.

Als die städtische Hausgesellschaft HGW vor einem Jahr einen Neubau mit 18 Mietwohnungen einweihte, galt das fast als Sensation. Inzwischen hat sich die Situation geändert: Privatinvestoren haben Pläne für 150 neue Wohnungen in den Havelauen-Kasernen, die an Anleger verkauft werden sollen. König hat derweil schon die Baugenehmigung in der Tasche.

Er wird seine vier Häuser behalten und sei unbesorgt, was die Vermietung in Bahnhofs- und Wassernähe angeht. „Es gibt nicht viele Mietwohnungen hier und was nach der Wende gebaut wurde, ist nicht besonders schön“, sagt der Niedersachse. Die Wohnungen im Königshof sollen 55 bis 80 Quadratmeter groß sein, drei Zimmer und Balkon haben.

Der Unternehmer aus Stade ist seit über 20 Jahren in Werder aktiv, hat vor drei Monaten auch das Bürohaus in der Mielestraße in den Havelauen gekauft. Die 7000 Quadratmeter Büroflächen sind nur zur Hälfte vermietet, König ist zuversichtlich: „Das Haus wurde 20 Jahre zu früh gebaut. Ich denke, wir bekommen es nach und nach voll.“ Die Havelauen seien der zentralste Standort der fünf neuen Bundesländer, meint er. „Das hat sich nur noch nicht überall rumgesprochen.“ Man dürfe nicht unruhig werden. Der Niedersachse strahlt tatsächlich Gelassenheit aus.

Sein Engagement in Werder hatte 1991 begonnen, als er das zwei Hektar große Gelände der früheren Stuhlfabrik in der Adolf-Damaschke-Straße von der Treuhand kaufte. Damals war er noch Inhaber einer der führenden deutschen Spezialbaufirmen für Pfahlgründungen, der König GmbH in Stade. Werder wurde zum neuen Vertriebszentrum Ost. Die Firma hat er vor zwei Jahren verkauft. Sein Nebengeschäft – die Hausverwaltung – rückte in den unternehmerischen Mittelpunkt des 60-Jährigen, dem zum Beispiel auch das alte Posthaus am Plantagenplatz gehört. Rund 100 Wohn- und Gewerbemieter hat er in Potsdam, in Stade und vor allem in Werder. Der Königshof mit seinen Gewerbemietern gehört dazu.

Auf dem 20 000 Quadratmeter großen Gelände hat die König GmbH nach wie vor ihr Vertriebsbüro. Darüberhinaus haben hier ein Dutzend Firmen ihr Domizil, weit über 100 Menschen sind auf dem Königshof beschäftigt. Für die brachliegende Straßenfront hatte es verschiedene Pläne gegeben, sagt König. Nachdem es auch in Potsdam immer enger wird, ist er überzeugt: „Was in Werder jetzt gebraucht wird, sind Mietwohnungen.“

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