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Potsdam-Mittelmark: „Von Leiden erlöst“

Mann gesteht Tötung von bettlägeriger Ehefrau

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Seddiner See - Eine 67-jährige Frau, deren Leiche am Dienstag in Neuseddin gefunden worden war, ist von ihrem Ehemann im Schlaf erwürgt worden. Der gleichaltrige Mann habe gestanden, dass er mit der Tat seine demenzkranke und weitgehend gelähmte Frau von ihrem Leiden erlösen wollte, sagte der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Christoph Lange, am Mittwoch auf Anfrage. Auch fühlte sich der 67-Jährige mit der Pflege der bettlägerigen Ehefrau überfordert. Eine Richter habe einen Haftbefehl erlassen, der Mann sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Die Staatsanwaltschaft hatte Haftantrag wegen Mordverdachts gestellt, da die Frau im Schlaf umgebracht worden sei. Damit sei das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt. Eine erste gerichtsmedizinische Untersuchung der Leiche der Frau, habe die Aussagen des Mannes bestätigt.

Nach Auskunft des Pflegedienstes, der sich um die Bettlägerige gekümmert hatte, war der Ehemann in jüngster Zeit immer aggressiver geworden, wie Lange sagte. Der Pflegedienst hatte die Polizei am Dienstag alarmiert, weil er nicht in die Wohnung des Paares kam. Nach dem Fund der Leiche suchten die Beamten nach dem Ehemann, den sie nach einem Hinweis von Waldarbeitern schließlich durchnässt am Ufer des Lienewitzsees entdeckten. Er war komplett bekleidet in den See gesprungen, dann aber ans Ufer zurückgekehrt.

Nach Ansicht der Polizei handelte es sich um einen abgebrochenen Selbstmordversuch. dpa/ddp/wh

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