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Potsdam-Mittelmark: Von Nairobi nach Teltow

20 000. Einwohnerin in Teltow begrüßt

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Teltow - Als Christa Schliep, Leiterin des Teltower Einwohnermeldeamtes, vergangene Woche ins Büro des Bürgermeisters Thomas Schmidt kam und sagte, es sei soweit, da ahnte Schmidt nichts Gutes. Doch Christa Schliep überbrachte ein frohe Botschaft. Teltow hat es geschafft! Gestern konnte mit Karsta Sauder die 20 000. Einwohnerin im Stadthaus begrüßt werden.

Für Karsta Sauder sollte es eigentlich ein ganz normaler Behördengang werden, um sich und ihre Familie in Teltow anzumelden. Ein wenig Papierkram und ein kurzes Gespräch mit einer Sachbearbeiterin, mehr nicht. Doch nun hatte Bürgermeister Schmidt die Begrüßung persönlich übernommen. Ein prächtiger Blumenstrauß und Sekt wurden gereicht. Dazu ein kleiner Präsentkorb mit einem Bildband über Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Wenn ein wenig Ruhe in das Leben der Sauders eingekehrt ist, wird Karsta Sauder vielleicht die Zeit finden, den Bildband zu durchblättern und so die nähere Umgebung ihrer neuen Heimat kennen lernen.

Jetzt jedoch heißt es erst einmal ankommen. Noch müssen Karsta Sauder, ihr Mann und die beiden Söhne improvisieren. Ihr letzter Wohnort war Nairobi, die Hauptstadt Kenias in Ostafrika. Drei Jahre hatte die Familie Sauder in Nairobi gelebt, weil ihr Mann Mario Sauder dort für das Auswärtige Amt tätig war. Ende Juli ist Karsta Sauder nach Deutschland gekommen, um im neuen Haus im Wohngebiet Mühlendorf alles vorzubereiten. Der Container mit den Möbeln ist noch in einem Ozeandampfer unterwegs. Erst Ende kommender Woche wird er in Bremerhaven erwartet. „Wahrscheinlich wird sich das Aufstellen der Möbel mit dem Schulanfang überschneiden“, sagte Karla Sauder.

Der älteste Sohn soll an die zweisprachige John-F.-Kennedy-Schule in Berlin, der jüngste an eine Grundschule in Teltow gehen. „Zwar arbeitet mein Mann im Auswärtigen Amt in Berlin, doch wohnen wollten wir außerhalb“, erklärte Karla Sauder. Bei Teltow habe einfach alles gestimmt, fügte sie hinzu, was Bürgermeister Schmidt mit zufriedener Miene zur Kenntnis nahm. Gerade einmal zwei Minuten zu Fuß brauche sie bis zum S-Bahnhof in Teltow. Die hervorragende Infrastruktur im Ort sei das wichtigste Kriterium für ihrer Entscheidung zugunsten von Teltow gewesen. Dann habe man sich auch gleich mit der Vermieterin für die Doppelhaushälfte im Mühlendorf einigen können. In Teltow habe man sowohl die Nähe zur Stadt als auch zur Natur. Letzteres sei besonders wichtig, um dem familieneigenen Hund den angemessenen Freilauf zu gewähren.

Bürgermeister Schmidt hörte dies alles mit Genugtuung. Lange hatte man in Teltow auf den 20 000. Einwohner warten müssen, regelmäßig Statistiken bemüht und erst im Herbst mit dem großen Tag gerechnet. „Dann ging doch alles schneller als erwartet“, sagte Schmidt. Hatte Teltow kurz nach der Wende 1989 noch knapp 16 000 Einwohner, waren es vier Jahre später nach dem Wegfall der Großbetriebe 500 weniger. Doch Ende der 90er Jahre begann die Einwohnerzahl langsam aber stetig zu steigen. „Im Vergleich zu Kleinmachnow und Stahnsdorf waren wir zwar immer das Schlusslicht“, so Schmidt, doch mit den neuen Wohngebieten und vor allem mit dem Anschluss an die S-Bahn im Februar 2005 sei Teltow für viele immer attraktiver geworden. Nun habe man endlich die magische Marke von 20 000 überschritten.

Auch wenn Karsta Sauder und ihre Familie sich in den kommenden Monaten sehr heimisch fühlen sollten in Teltow, einen Bund fürs Leben werden sie mit der Stadt kaum schließen können. In drei Jahren wird Mario Sauder für das Auswärtige Amt wieder ins Ausland gehen müssen, zusammen mit seiner Familie. D. Becker

D. Becker

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