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Potsdam-Mittelmark: Von Schlossnacht bis zum Orgelsommer

In Caputh wird den Gästen 2006 ein attraktives Kulturprogramm geboten

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Schwielowsee · Caputh - „Dichte bie“ und doch ganz anders, hat sich Caputh seit 1999 zu einem ganz eigenständigen Kulturstandort entwickelt. Das Kurfürstliche Schloss weiß sich auf vielerlei Art die Ehre zu geben, die „Caputher Musiken“ haben alle Hände voll zu tun, der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden. Und neben dem Kulturforum Schwielowsee kommen nun mit dem Einstein-Forum und der Evangelischen Kirchengemeinde weitere Partner hinzu.

Am Mittwoch stellte man das miteinander abgestimmte Jahresprogramm im Seitenflügel des Schlosses vor. Das gastgebende Haus steht 2006 im Zeichen von Denkmalpflege und der Bewahrung wertvoller „Kulturgüter“. Parallel zur Stiftungsausstellung „Marmor, Stein und Eisen bricht“ in der Orangerie des Neuen Gartens Potsdam wird auch Caputh mit einer Reihe von Vorträgen und Veranstaltungen dieses Thema bedienen: Dafür bereitet man mit dem Deutschen Kulturforum Osteuropa Mitte August eine Foto-Ausstellung über die Gutshäuser in Estland vor, stiftet unter dem Motto „Feuer und Flamme für unsere Museen“ zur Langen Nacht dieser Stätten in Potsdam-Mittelmark (Ende Oktober) sogar einen Preis für das kreativste heimische Musikensemble der ernsten Muse.

Vor allem wird der fortgesetzten Restaurierung des Schlosses selbst gedacht. In diesem Jahr wird das Kurfürstliche Kabinett im barocken Stil neu ausgestattet, wozu es eine Sonderausstellung über sieben aus dem ehemals sächsischen Petzsch stammenden Gemälde (Mai) aus dem Umfeld des süddeutschen Malers Rottmayr geben wird. Neues über die Restaurierung des Fliesensaales steht im Juli auf dem Programm, nicht zu vergessen die traditionelle Frühlingswanderung von Potsdams Moschee zum Wertesten in Caputh am 23. April, wofür sich im vergangenen Jahr 93 Teilnehmer gemeldet hatten.

In Kooperation mit dem Kulturforum stellt sich am 1. April der Feuilletonist Sebastian Haffner mit eigenen Texten von 1933 bis 1938 vor, im Juli wird mit einer Fotoausstellung (Hillert Ibbeken) des 225. Geburtstages von Schinkel gedacht – nämlich wie er im heutigen Polen an seinen Sachen baute.

Als Gemeinschaftsproduktion mit den Caputher Musiken gibt es am 12. August die 3. Schlossnacht, „Eine kleine Nachtmusik“ genannt. Da die Kapazität wieder auf 300 Karten begrenzt ist, wird zu Voranmeldungen (auch bei den Caputher Musiken) dringend geraten. Dieses Ereignis ist besonders interessant, weil neben anderen Schmankerln auch zwei kleine Opernpremieren von Pergolesi vorbereitet werden.

Das Einstein-Forum hat eine Veranstaltung im Garten des Meisters zugelassen: Am 9. September spielen hier Allan Ware (Klarinette) und das Ciompi String Quartet, USA, für die Caputher Musiken „Jewish-American-Music“. Auch sonst hat sich dieser Veranstalter tolle Sachen ausgedacht: Das Openair-Spektakel „Faszination Schlagwerk“ mit ElbtonalPercussion Hamburg am 4. 6. im Schlosshof, irische und schottische Folklore (11.11.) im Kavalierhaus, oder „Ludwigs (XIV.) Traum- und Tanzmusik“ am 9. April für Gambe und Theorbe – leider schon ausverkauft. Das traditionelle Kinder-Konzert Ende Oktober ist Mozarts Frühreife gewidmet.

Bleibt, nicht als Letztes, der so opulente wie eintrittsfreie Orgelsommer an den Wochenenden zwischen dem 25.6. und dem 24.9. in der Stüler-Kirche, welcher von Mozart bis Thiele, von Reger bis zu Bachs „Kunst der Fuge“ keine Wünsche offen lässt, zumal die unerwartete Spendenbereitschaft der Caputher es jetzt sogar erlaubt, die Hüfken-Orgel um zwei Register zu erweitern.

Die Evangelische Kirchengemeinde als Veranstalter legte großen Wert darauf, in den Domänen von Schuke auch mal andere Klänge zuzulassen. So ist das wohl auch gemeint: Potsdam hat seine Spezialitäten, Caputh hat andere. Tauscht man sich aus, so wird alles bestimmt auch sehr schön.

Anmeldungen unter Telefon (033209) 70 345 (Schloss) und Telefon (033209) 209 06 (Caputher Musiken)

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