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Potsdam-Mittelmark: Von Teltow aus in die Welt

Andrea Wicklein (SPD) besuchte das Biotechnologieunternehmen FocusGenomics GmbH

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Teltow - Von Teltow aus die Märkte in den USA und Kanada zu erobern, das sind Aussichten, die nicht nur die Augen des Teltower Bürgermeisters Thomas Schmidt glänzen lassen. Bei seinem Besuch des Biotechnologieunternehmens FocusGenomics GmbH gestern zusammen mit der SPD-Bundestagsabgeordneten Andrea Wicklein, wurde auch Potsdams SPD-Landtagsabgeordnete Klara Geywitz hellhörig. Dass ein Unternehmen mit gerade einmal vier Mitarbeitern ein Produkt zur Serienreife bringt, das sich auch auf dem internationalen Markt durchsetzen könnte, wünscht sich Geywitz auch für Potsdam. Doch die FocusGenomics GmbH will, betonte Geschäftsführer Christoph Charlés, Teltow auch bei einer wirtschaftlich-erfolgreichen Zukunft treu bleiben.

Charlés gründete FocusGenomics GmbH im Jahr 2001. Seit über zwei Jahren ist das kleine Unternehmen im Teltower Technologiezentrum in der Potsdamer Straße untergebracht. Hier unterstützt der Landkreis Potsdam-Mittelmark kleine und mittlere Unternehmen durch günstige Mieten und Beratungen bei der Existenzgründung. Seit 2004 wird die FocusGenomics GmbH zusätzlich durch das Bundesprogramm Futour 2000 gefördert. Grund genug für Andrea Wicklein, als Mitglied des Wirtschaftsausschusses des Bundestages, sich über den aktuellen Stand im Unternehmen zu erkundigen.

Mit einem Mikrochip will die FocusGenomics GmbH spätestens im nächsten Jahr auf dem internationalen medizinischen Markt mitmischen. Noch befindet sich das Unternehmen in der „Prototypphase“. In den Laborräumen, deren Ausstattung auch durch das Bundesprogramm Futour 2000 finanziert wurde, haben Charlé und seine Mitarbeiter ein neues System zur Krebsdiagnostik entwickelt. Waren bisher große Gewebeproben von Tumoren oder befallenem Gewebe zur Krankheitsbestimmung notwendig, werden für das System der FocusGenomics GmbH, das mit der in der Desoxyribonukleinsäure (DNS) verankerten Erbinformation arbeitet, nur geringe Mengen benötigt, was operative Eingriffe verringere. Auf den Chip aufgetragen, können die Reaktionen der Gewebeproben auch eine genaue und vor allem individuelle Behandlung des Patienten ermöglichen. „Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Therapie beim Patienten und hilft, bei genauer Dosierung der Medikamente, gleichzeitig Kosten zu sparen“, sagte Christoph Charlé.

Als „Nebenprodukt“ ihrer Forschung kann die FocusGenomics GmbH mit dem Verfahren auch Wasserqualitäten bestimmen, was jetzt schon das Bundesumweltamt zu nutzen weiß. Andrea Wicklein bezeichnete dieses „zweite Standbein“ als wirtschaftlich besonders geschickt. Das zeige, dass man bei FocusGenomics auch über den Tellerrand schauen würde. Und der begeisterten Klara Geywitz gab Christoph Charlé mit auf den Heimweg, dass er sich bei entsprechendem Wachstum des Unternehmens irgendwann auch eine Außenstelle in Potsdam vorstellen könne.Dirk Becker

Dirk Becker

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