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Potsdam-Mittelmark: Von wegen Lampenfieber

Morgen lädt die Kleinmachnower Kreismusikschule zum Musikschulfest

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Kleinmachnow - Dinah Victoria Krtitschka gehört zu den Besten in diesem Land, doch sie zuckt darüber nur mit den Schultern. Anfang Juni nahm sie in Freiburg am Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ teil. Die 15-jährige Dinah Victoria Krtitschka spielte Bach, Pujol und Villa-Lobos auf der klassischen Gitarre, erhielt dafür 21 von erreichbaren 25 Punkten und belegte den zweiten Platz „mit sehr gutem Erfolg“. Einen Punkt mehr erzielte der 16-jährige Julian Merz, der auf der Klarinette überzeugte und ebenfalls einen zweiten Platz „mit sehr gutem Erfolg“ nach Kleinmachnow brachte. Dann sind da noch Christoph Verbakel und Lisa Kollada, die jeweils einen dritten Platz erspielten.

Etwa 2800 Schüler besuchen die mittelmärkische Kreismusikschule „Engelbert Humperdinck“, die einen Standort auch in Kleinmachnow unterhält. Ob Blockflöte oder Tuba, Harfe, Akkordeon oder Gitarre, insgesamt 24 unterschiedliche Instrumente können erlernt werden, daneben Gesang und das Spiel im Ensemble. Unterrichtet werden sie von 110 Lehrerinnen und Lehrern im Einzel- oder Gruppenunterricht. Morgen werden sich zahlreiche Schüler der Kreismusikschule ab 14 Uhr auf dem traditionellen Musikschulfest in Kleinmachnow vorstellen.

Katharina Achilles ist Gitarrenlehrerin an der Kreismusikschule. Dass gleich vier Schüler aus Kleinmachnow so erfolgreich beim Bundeswettbewerb waren, sei normal, sagt sie. Schließlich sei dies das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Talente wie Dinah Victoria Krtitschka, die seit neun Jahren Gitarrenunterricht nimmt, fallen sehr früh auf. „Dann liegt es am Lehrer, diese Begabung zu fördern“, sagt Katharina Achilles. Langsam die Schwierigkeitsgrade der Stücke erhöhen, den Schüler richtig motivieren und wenn es sein muss, auch mal pokern. Als es an die Auswahl der Stücke für den Bundeswettbewerb ging, sagte Dinah Victoria Krtitschka, das schaffe sie nie. Katharina Achilles ließ das nicht gelten.

Regelmäßiges Vorspielen und Konzerte oder das gemeinsame Spiel im Ensemble, es gibt viele Möglichkeiten, die Schüler auf einen Auftritt vor Publikum vorzubereiten. Gefragt nach Lampenfieber vor ihrem Wettbewerbsauftritt antworten Dinah Victoria Krtitschka und Julian Merz mit einem selbstverständlichem „Nein“. Sie haben bei Konzerten schon vor über 200 Zuhörern gespielt, da ließen sie sich auch von einer Jury aus Musikprofessoren und bekannten Solisten nicht aus dem Konzept bringen.

Mit dieser „Professionalität“ haben sich Dinah Victoria Krtitschka und Julian Merz gegen jeweils 40 und 26 Mitbewerber durchgesetzt. Für beide kein Grund, die Nasen jetzt höher zu tragen. Für Dinah Victoria Krtitschka ist das Gitarrenspiel nur ein Hobby. Für Julian Merz dagegen, der seit fünfeinhalb Jahren Klarinette spielt, soll Musik auch Broterwerb sein. Er will sein Instrument studieren und später vielleicht in einem großen Orchester als Solist spielen. Den ersten Schritt in diese Richtung hat er schon gemacht.

Seit knapp einem Jahr spielt Julian Merz im Landesjugendsinfonieorchester Brandenburg. Vielleicht wird er im Sommer bei einer Opernproduktion in Österreich mit dabei sein. Mit seinem zweiten Platz bei „Jugend musiziert“ hat er dafür die besten Voraussetzungen . Dirk Becker

Das Musikschulfest beginnt am Samstag, 17. Juni, um 14 Uhr auf dem Gelände Am Weinberg 20.

Dirk Becker

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