Potsdam-Mittelmark: Vor der Schule weder Tempo 30 noch Zebrastreifen
Seddiner See - „Eine unerträgliche Entscheidung gegen die Sicherheit von Schulkindern“. So kommentiert der Neuseddiner Ortsbürgermeister Uwe Fanselow einen ablehnenden Bescheid der Kreisverkehrsbehörde auf den Antrag des Ortsbeirates, vor der Schule in der Kunersdorfer Straße Tempo 30 und einen Zebrastreifen einzuführen.
Stand:
Seddiner See - „Eine unerträgliche Entscheidung gegen die Sicherheit von Schulkindern“. So kommentiert der Neuseddiner Ortsbürgermeister Uwe Fanselow einen ablehnenden Bescheid der Kreisverkehrsbehörde auf den Antrag des Ortsbeirates, vor der Schule in der Kunersdorfer Straße Tempo 30 und einen Zebrastreifen einzuführen. Zählungen hätten ergeben, dass „die erforderliche Verkehrsbelegung zur Errichtung von Fußgängerüberwegen“ nicht erreicht werde, heißt es in der Begründung, die der Ortsbeirat erhielt.
„Eigentlich unfassbar dass über Tempo 30 in dem Bereich überhaupt diskutiert werden muss. Hier donnern die Lkw links und rechts an der kleinen Verkehrsinsel, auf der die Kinder warten müssen, vorbei. Ganze Schulklassen müssen zum Sport im Freien auf dem Sportplatz gegenüber die Straße queren“, betont Fanselow jetzt in einer Presseerklärung. Hinzu komme der ganz normale Fußgängerverkehr, denn der Ort ist durch die Kreisstraße getrennt. Lediglich ein Verkehrsschild „Achtung Kinder“ sei nun aufgestellt worden.
Jetzt will der Ortsbeirat überprüfen lassen, wann die Verkehrszählungen stattgefunden haben und ob die querenden Schulklassen mit eingerechnet wurden. „Der Kreis tut leider alles dafür, dass der Durchgangsverkehr fließt.“ Die gegenwärtige Verkehrsregelung schränke nicht die Autofahrer, sondern die Bürger ein.
Fanselow hofft jedoch, dass doch noch „Bewegung in die Sache kommt“, denn die Regierung von Niedersachsen plane eine Bundesratsinitiative mit der generellen Forderung von Tempo 30 im Schulbereich, da die meisten Verkehrsunfälle mit Kindern sich in der Nähe von Schulen und Kitas ereignen. „Statt abzulehnen, hätte die Kreisverkehrsbehörde sich mit einer zukunftsweisenden Entscheidung als Vorreiter einen Namen machen können.“
Lediglich die Verkehrssituation im über 300 Meter langen „Tunnel des Grauens“ – der Eisenbahnunterführung – und am Bahnhofsvorplatz werde vom Kreis noch überprüft. Dort benutzen Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen einen gemeinsamen, nur 1,50 Meter breiten Bürgersteig auf einer Tunnelseite. Der Ortsbeirat hofft, dass wenigstens hier im Sinne der Fußgänger Tempo 30 eingeführt werde. ldg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: