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Potsdam-Mittelmark: Vorbereitung für Ausbau des Berliner Rings Flächen bei Ferch werden auf Bomben untersucht

Potsdam-Mittelmark - Für den achtspurigen Ausbau des südlichen Berliner Rings zwischen den Autobahndreiecken Nuthetal und Potsdam beginnen die Vorarbeiten. Noch bis Mitte Oktober werden für die Fahrbahnverbreiterung Grundstücke in Ferch auf eventuelle Kampfmittel im Boden untersucht.

Von Enrico Bellin

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Potsdam-Mittelmark - Für den achtspurigen Ausbau des südlichen Berliner Rings zwischen den Autobahndreiecken Nuthetal und Potsdam beginnen die Vorarbeiten. Noch bis Mitte Oktober werden für die Fahrbahnverbreiterung Grundstücke in Ferch auf eventuelle Kampfmittel im Boden untersucht. Auftraggeber ist die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges).

Die Kampfmittel zu entfernen, sei Deges-Sprecherin Etta Weiner zufolge eine Vorleistung, um den Ausbau des neun Kilometer langen Autobahnabschnittes beginnen zu können. „Wir sind jetzt in der Lage, mit den Grundstückseigentümern Bauerlaubnisse zu verhandeln, die bisher noch keiner Beräumung ihrer Flächen zugestimmt haben“, so Weiner. Wenn es keine Probleme mit den Eigentümern gibt, könne 2016 mit dem 129 Millionen Euro teuren Autobahnausbau begonnen werden.

Parallel dazu erfolgt das Vergabeverfahren zum Bau von Lärmschutzwänden mit Solarpanelen entlang der Strecke. Auf einer Länge von etwa 5,6 Kilometern sollen bestehende Wände mit Solarmodulen um zwei Meter erhöht werden, um die Michendorfer besser vor Lärm zu schützen und gleichzeitig Strom zu produzieren. Zusätzlich ist ein 1,5 Kilometer langer Lärmschutzwall geplant. Die Investitionen in den verbesserten Lärmschutz sollen sich durch den Verkauf des produzierten Stromes rechnen.

Laut Lothar Wiegand vom Brandenburger Verkehrsministerium haben sich auf die Ausschreibung des Solarprojektes mehrere Interessenten gemeldet. Ein Zuschlag an ein Unternehmen habe es aber noch nicht gegeben. „Wir rechnen mit einem Abschluss des Verfahrens im Frühjahr 2015“, so Wiegand gegenüber den PNN. Das mehrstufige Vergabeverfahren läuft bereits seit September vergangenen Jahres. Für das Solarprojekt hatte sich die Michendorfer Bürgerinitiative „Lärmschutz jetzt“ jahrelang eingesetzt.

Der Autobahnabschnitt zwischen den Einmündungen der A 115 ins Berliner Zentrum und der A 9 nach Leipzig und München ist der aktuell meistbefahrene Autobahnabschnitt Brandenburgs. 89 000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs. Für die Zukunft erwarten die Planer einen Anstieg der Verkehrsbelastung auf etwa 126 000 Fahrzeuge pro Tag. Gelingt das Projekt, den Autobahnausbau durch Fotovoltaik mit besserem Lärmschutz zu verbinden, soll es bundesweit Schule machen. Enrico Bellin

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