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Potsdam-Mittelmark: Vorfreude auf die große Gala im Frühjahr

In der Reitakademie Werder wurde gestern ein verspätetes Richtfest gefeiert

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In der Reitakademie Werder wurde gestern ein verspätetes Richtfest gefeiert Werder-Kemnitz. Noch etwas verloren wirkte der kleine Kronleuchter im Rohbau des künftigen Foyers, als Bauherrin Evelyn Gutmann aus Berlin gestern dort ihre Richtfest-Rede hielt. Eigentlich hatte die Züchterin jetzt schon mit einer großen Gala ihr neues Gestüt am Kemnitzer Fuchsberg eröffnen wollen, doch beim Bau gehe es oft nicht so schnell wie gewünscht, räumte sie ein. Die Konturen der künftigen Werderaner Reitakademie auf einer weiträumigen Fläche zwischen Autobahn und Phöbener Wachtelberg sind jedoch schon klar umrissen. „So groß habe ich es mir nicht vorgestellt, doch das Gestüt ordnet sich gut in die auf Pferdesport spezialisierte Region Phöben/Kemnitz ein“, sagte Werders Bürgermeister Werner Große (CDU). Auch die CDU-Landtagsabgeordnete Saskia Funck würdigte das Vorhaben, das sie als aktive Reiterin mit besonderem Interesse verfolgt. „Wenn in der großen Reithalle künftig attraktive Veranstaltungen stattfinden, wird das sicher dem Tourismus Aufschwung geben“, blickte sie schon einmal in die Zukunft. Vorgesehen sind Hengstparaden, Fohlen- und Stutenschauen sowie Auktionen. Neben der praktischen Ausbildung für junge Reiter sind auch Seminare und Workshops fest eingeplant. Mit einem Investitionsaufwand von 3 Millionen Euro lässt Evelyn Gutmann das Gestüt auf ehemaligen Ackerflächen mitten im Landschaftsschutzgebiet in Form eines Landgutes errichten. Neben Stallungen für 60 Pferde sind zwei Reithallen vorgesehen: Alles im klassischen Stil mit italienischen Säulenelementen, die jetzt bereits sichtbar werden. Bereits zu ahnen ist die künftige Atmosphäre in der großen Vorführhalle mit ihren 30 mal 70 Metern, einer Empore und einer 800 Plätze fassenden Tribüne – beste Voraussetzungen also auch für internationale Turnierveranstaltungen. Etwas weiter abseits ist derzeit noch eine 40 mal 30 Meter große Abreithalle im Entstehen. Evelyn Gutmann ist Inhaberin einer Uhren- und Schmuckfabrik in Berlin und betreibt seit 16 Jahren ein Gestüt bei Osnabrück. Weil sie ihren Wirkungskreis näher nach Berlin verlegen wollte, wurde sie nach mehreren vergeblichen Versuchen in drei anderen ostdeutschen Kommunen nun Bauherrin in Kemnitz. Das Gestüt soll sich als internationales Trainingszentrum für klassische Reitkunst und Dressur sowie als Deck- und staatlich geprüfte Besamungsstation profilieren, kündigte sie an. Deshalb freute sich Frau Gutmann besonders über den Besuch einer Abordnung des renommierten Oldenburger Zuchtverbandes. Insgesamt gehören zum Bestand des Gestüts 54 Pferde, angeführt von 13 Deckhengsten. Wenn Anfang Januar die Decksaison beginnt, will die Gestütschefin zu einem ersten Züchtertreffen nach Werder-Kemnitz einladen. Im Frühjahr des nächsten Jahres, da ist sich Evelyn Gutmann sicher, könne auch die große Gala nachgeholt werden.Hagen Ludwig

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