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Potsdam-Mittelmark: Vorreiter der Industrialisierung

100 Jahre Porzellanfabrik – Nach dem Krieg wurden hier sogar Tabakschneidemaschinen produziert

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100 Jahre Porzellanfabrik – Nach dem Krieg wurden hier sogar Tabakschneidemaschinen produziert Teltow - Mit der Ansiedlung der Porzellanfabrik begann das Industriezeitalter in Teltow. Der Bau des Teltowkanals vor 100 Jahren verschaffte der Region einen Aufschwung. Zunehmend siedelten sich Industriebetriebe an, die von den günstigen Transportmöglichkeiten profitieren wollten. Die Porzellanfabrik Teltow entstand zwischen Oder- und Potsdamer Straße. 1904 begann der Bau der Gebäude, mit ständigen Erweiterungen. Ab 1907 wurde ausschließlich technisches Porzellan, wie zum Beispiel Rillenisolatoren und Armaturen für Beleuchtungskörper produziert. 1929 fusionierte die Porzellanfabrik Teltow mit der Steatit-Magnesia AG aus Berlin, 1931 wurde das Porzellanwerk geschlossen. Die Steatit-Magnesia AG verlagerte ihr Berliner Werk nach Teltow. Sie produzierte drahtlose Widerstände für die Rundfunkindustrie (DRALOWID). Die alten Gebäude wurden durch klimatisierte Neubauten ersetzt. Von nun an wurden nicht nur Widerstände produziert, sondern auch Mikrofone und Tonabnehmer. Die Nationalsozialisten banden das Dralowid-Werk in die Rüstungsproduktion ein. Ab 1943 wurde das Werk ausgelagert, um weiter produzieren zu können. Nach dem Krieg wurde die Produktion schnell wieder hochgefahren. Das Werk stellte jetzt auch Konsumgüter her wie Tabakschneidemaschinen und Wäschetrockner, die reißenden Absatz fanden. 1953 erhielt der Betrieb den Namen VEB Werk für Bauelemente der Nachrichtentechnik, „Carl von Ossietzky“. Nach derWende verschlechterten sich die Absatzmöglichkeiten für das Werk rapide, nur die Filterproduktion wird noch heute weitergeführt (Telefilter). Die alten Fabrikbauten wurden abgerissen und durch neue moderne Bürogebäude ersetzt. Uwe Pfohl

Uwe Pfohl

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