Potsdam-Mittelmark: Vorurteile abgebaut
Ossietzky-Oberschule stellt Toleranz-Projekt vor
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Werder (Havel) - „Achtung und Toleranz“ war die Überschrift eines Schulprojektes der Werderaner Carl-von-Ossietzky-Oberschule mit dem Gymnasium im tschechischen Chotebor, rund 100 Kilometer vor Prag. Jeweils zehn Schüler beider Schulen waren daran beteiligt und lernten sich und ihre Toleranzgrenzen kennen. Gestern wurden die Projektergebnisse im Schützenhaus vorgestellt. Fotos des vom EU-Comenius-Programm geförderten Projektes werden in den nächsten Wochen in der „Glasgalerie“ im Treppenhaus zu sehen sein.
Beim einwöchigen Besuch und Gegenbesuch seien bewusst Orte aufgesucht worden, die mit dem Thema Achtung und Toleranz zu tun haben, so die deutsche Projektleiterin Jördis Freiwald gegenüber den PNN. „Das Wichtigste war, die andere Kultur sowie Denk- und Lebensweisen kennenzulernen, Vorurteile abzubauen und Freunde zu werden.“ So sei bei den Werderaner Jugendlichen die Begeisterung für die Moldaumetropole Prag geweckt worden, für den Besuch des Opernhauses packten die Schüler die beste Garderobe ein. Auch die Rolle der Sinti und Roma in Chotebor wurde thematisiert. Trotz unterschiedlicher Auffassungen über deren Lebensweise am Stadtrand wurden sich die Schüler über die Vorzüge der Bevölkerungsgruppe einig, die hervorragende Künstler und Tänzer hervorbringe und, wie die Zehntklässler befanden, sehr gut aussehe.
In Deutschland stand unter anderem ein Besuch des Bundestags, des Holocaust-Mahnmals und von Warnemünde auf dem Programm. Die Freude, das Meer zu sehen, sei nicht nur bei vielen tschechischen Jugendlichen groß gewesen. „Auch manche unserer Werderaner Schüler hatten die Ostsee noch nie gesehen“, so Freiwald. Die Schüler verständigten sich auf englisch und deutsch.
Selbst gestaltete T-Shirts, Fotos, ein Toleranzkalender und ein Kurzfilm sind entstanden. Vor allem aber, so Freiwald, habe das Projekt zur Persönlichkeitsentwicklung beigetragen. Die Schulpartnerschaft besteht seit vier Jahren. hkx
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