Potsdam-Mittelmark: Votum für Recyclinghof
Anlage zwischen Ferch und Glindow wird vergrößert
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Schwielowsee - Der Recyclinghof zwischen Ferch und Glindow soll beträchtlich wachsen. Dafür haben die Vertreter der Gemeinde Schwielowsee am Mittwochabend mit einem einstimmigen Beschluss grünes Licht gegeben – eine entsprechende Änderung des Bebauungsplans wurde gebilligt. Lediglich drei Vertreter der SPD-Fraktion enthielten sich der Stimme. Die drei Hektar große Anlage wird vom Abriss- und Recyclingunternehmen Gertner & Fettback GmbH aus Geltow betrieben. Bau- und Gartenabfälle werden hier angenommen und sortiert.
Um den Standort wirtschaftlich betreiben zu können, müsse die Lagerfläche um knapp einen Hektar erweitert werden, wie es aus der Firma heißt. Um Platz zu gewinnen soll unter anderem der bisherige Lämschutzwall durch eine insgesamt 320 Meter lange und drei Meter hohe Lärmschutzwand am Straßeneck von Klaistower- und Poststraße ersetzt werden. Dazu sind auch Rodungen notwendig. Entlang der Klaistower Straße (L 90) wird ein Streifen freigehalten, falls irgendwann einmal ein Radweg auf dieser Strecke gebaut wird.
Flächengewinn und Schutz vor Einbrechern seien die wichtigsten Gründe für die beabsichtigte Aufstellung der Lärmschutzwand, erläuterte Jörg Kepper vom Akustikbüro Dahms den Gemeindevertretern. Den Anforderungen des Schallschutzes hätte auch der bisherige Damm genügt, da es bei der geplanten Erweiterung des Recyclinghofes vor allem um eine Vergrößerung der Lagerfläche gehe.
Der Fercher Recyclinghof soll nach der Erweiterung eine jährliche Kapazität von bis zu 30 000 Tonnen Bauschutt und 8000 Tonnen Grünabfällen haben. Mit Änderung des Bebauungsplans wird das Areal zum „eingeschränkten Industriegebiet“ erklärt, um dem Betrieb einer Bauschuttrecyclinganlage gerecht zu werden, wie es heißt. Ausgeschlossen sind der Bau von Tankstellen, von Wohnungen sowie von Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale, gesundheitliche und sportliche Zwecke. Vor dem Votum der Gemeindevertreter hatte bereits der Fercher Ortsbeirat das Projekt befürwortet.
Das Betriebsgelände der Recyclinganlage war vor der Wende eine Fäkalienanlage der Nationalen Volksarmee. Ab Anfang der 90er Jahre wurde das Grundstück als Lagerplatz von Baubetrieben genutzt, bevor es im Jahr 2007 von Gertner & Fettback übernommen wurde. Die Erweiterung des Recyclinghofs soll mit dem Rückbau der Landebahn des früheren Flughafens Dallgow naturschutzrechtlich ausgeglichen werden.
Hagen Ludwig
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