Potsdam-Mittelmark: Votum zu Stückener Wohnpark-Projekt vertagt

Michendorf · Stücken - Die Entscheidung über die weitere Planung für einen neuen Wohnpark in Stücken ist vorerst vertagt. Auf Antrag von Andree Halpap (Grüne) forderten die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung mehrheitlich vom Investor, einen „beurteilungsfähigen Vorentwurf vorzulegen“. Die bisher präsentierten Unterlagen seien unzureichend, hieß es.

Wie berichtet, hatte es bereits in der Nachwendezeit Pläne gegeben, an der Seddiner Straße 120 Eigenheime zu errichten. Dies scheiterte unter anderem am Veto der Gemeinsamen Landesplanung Berlin Brandenburg. Die hat nun offensichtlich ihre Meinung geändert, hält das Projekt für möglich, allerdings mit einer Reduzierung auf 40 Eigenheime.

Doch auch diese abgespeckte Variante traf bei den Michendorfer Gemeindevertretern auf wenig Gegenliebe. „Das Projekt am vorgesehenen Standort wäre eine Katastrophe für den Ort“, erklärte Halpap. Er sei entsetzt über die damit einher gehende Zerstörung des dörflichen Ortscharakters. Eckhardt Reinkensmeier (SPD) erklärte, er habe Bauchschmerzen wegen der Dimension des Bebauungsplans auch weil für Stücken gerade die Möglichkeit der dezentralen Abwasserentsorgung erkämpft wurde. Der Michendorfer Bauamtsleiter Karl-Heinz Oed fürchtet indes bei einer Absage an den Investor einen Rechtsstreit und Klagen auf Schadensersatz für bereits bezahlte Erschließungsarbeiten. Vor 15 Jahren war die damals noch eigenständige Gemeinde Stücken optimistisch und hatte einen Erschließungsvertrag für ein Areal an der Seddiner Straße mit einem Investor aus Schleswig-Holstein unterschrieben. Dieser hatte im Gegenzug der Gemeinde über 160 000 Euro für Erschließungsarbeiten zur Verfügung gestellt. Unter anderem wurden von dem Geld in den Folgejahren die Kita sowie die Beelitzer und Seddiner Straße ausgebaut.ldg