Potsdam-Mittelmark: Wackelhaushalt verabschiedet
39,6 Prozent der Investitionen für Ortsteil Michendorf
Stand:
39,6 Prozent der Investitionen für Ortsteil Michendorf Michendorf. 39,6 Prozent für Michendorf, 32,4 für Wilhelmshorst, 21,8 für Langerwisch, 5,2 für Wildenbruch – in Fresdorf und Stücken steht eine Null vor dem Komma. So sieht die Verteilung der 2 Millionen Euro Investitionsmittel im Michendorfer Gemeindeetat 2004 aus. Eingeschlossen sind Fördermittel in zum Teil beträchtlicher Höhe. Am Montagabend verabschiedeten die Gemeindevertreter den diesjährigen Haushalt und legten damit die Grundlage für das öffentliche Investitionsgeschehen im laufenden Jahr. Demnach soll der große Saal des Gemeindezentrums Apfelbaum in Michendorf endlich wirklich zum großen Saal werden: Der Saalausbau schlägt mit 250000 Euro zu Buche (100000 vom Kreis). Zweite Investition ist die Hüllensanierung der Wilhelmshorster Schule, die 200000 Euro kosten wird (100000 vom Kreis). Zur Schulwegsicherung soll An der Bahn in Wilhelmshorst ein Radweg entstehen. Vom Bauvolumen von 115000 Euro trägt der Kreis die Hälfte. Der Ausbau der Wilhelmshorster Sportanlage Heidereuterweg kostet 124000 Euro, von denen 48000 aus Belzig kommen. Im Wildenbrucher Gemeindezentrum entsteht für 40000 Euro ein neuer Eheschließungsraum. In Langerwisch wird für ca. 120000 Euro der Dorfanger fertig gestellt, 80000 zahlen Bund und Land. Und in Stücken kann dank einer Zuwendung von 2000 Euro eine Naturbühne fürs Blasmusikfest gebaut werden. Spitzenreiter der Vereinszuwendungen ist der mitgliederstarke ASV Michendorf mit 6000 Euro. Die Großgemeinde ist mit 5,6 Millionen Euro Krediten belastet. 250000 Euro Zinsen gehen 2004 an die Banken, knapp 200000 werden getilgt. Nicht von ungefähr stellte Gerd Sommerlatte (UWG) die Frage, ob man die Belastung mit Sondertilgungen zurück fahren kann? Im diesjährigen Haushalt besteht dafür unterdessen kein Spielraum. Im Gegenteil gibt es noch unwägbare Größen: Die Höhe der Kita-Zuschüsse des Kreises sind unklar. Nach einem erfolgreichen Musterprozess besteht Michendorf auf 84 Prozent der Kita-Personalkosten und hat dies so auch im Haushalt eingestellt. Der Kreis will es bei der Regelung von 1060 Euro pro Kind und pro Jahr belassen. Die Differenz liegt bei 400000 Euro, so Bürgermeisterin Cornelia Jung. Setzt der Kreis sich durch, würde das Michendorfer Kartenhaus zusammen brechen. HKX
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