DER SOMMER VOR DER TÜR (5) Ferien-Oasen im Teltower Land: Walzer am Machnower See
Sommerkonzerte auf der Hakeburg und exzellent vorgetragene Literatur im Augustinum
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DER SOMMER VOR DER TÜR (5) Ferien-Oasen im Teltower LandSommerkonzerte auf der Hakeburg und exzellent vorgetragene Literatur im Augustinum Von Peter Könnicke Als Hans-Joachim Scheitzbach nach der Wende das erste Mal auf die Kleinmachnower Hakeburg kam, war der Solocellist der Komischen Oper begeistert. Seine Idee einer Konzertreihe im Freien vor dem Antlitz der ehrwürdigen Burg fand im gemeindlichen Kulturamt sofort Zuspruch. Inzwischen sind die Sommerkonzerte auf der Hakeburg eine feste Institution im jährlichen Kulturkalender der Region. „Musik im Freien ist immer etwas Schönes“, schwärmt Scheitzbach noch immer. Im Zeitalter des Barock hätten die Komponisten direkt Musik fürs Freie geschrieben. Bei den Konzerten in Kleinmachnow hat das Ensemble die Hakeburg im Blick, das Publikum sitzt auf der Wiese hinter dem Burghof, lauscht Mozart, Händel oder Strauß und schaut auf die sich leicht wiegenden Bäume des Hakeburg-Parks. Nach dem diesjährigen Konzertauftakt am letzten Juni-Wochenende mit über 300 Gästen locken am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) Melodien von Johann Strauß. „Walzer und Polka“ verkündet Scheitzbach schon voller Vorfreude das Programm. „An der schönen blauen Donau“ wird am Machnower See zu hören sein, auch die „Tritsch Tratsch Polka“. Der Konzertmeister und der Solobratscher der Komischen Oper Berlin begleiten Scheitzbach bei diesem Konzert. Zum dritten Konzert am 22. August gibt es einen „improvisierten Hausmusiknachmittag“. Die Kammervirtuosen der Komischen Oper mimen drei Amateurmusiker, die sich nach einer schweren Arbeitswoche am Sonntag auf der Hakeburg treffen. „Das stillvergnügte Streichtrio“ will seinen musikalischen Freuden freien Lauf lassen Bei Regen – leider – müssen die Konzerte ausfallen. Falls sich der Sommer auch in den kommenden Tagen etwas ziert und Kultur im Freien buchstäblich ins Wasser fällt, lockt ein Kulturgenuss unterm Dach. Am 20. Juli liest im Stiftstheater des Augustinum der Schauspieler Andreas Loose die Monologe aus Eric-Emmanuel Schmitts „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“. Der Titel steht seit über 40 Wochen in der Bestsellerliste des SPIEGEL. Im März wurde der französische Autor auf der großen Gala zum Deutschen Bücherpreis als „Publikumsliebling des Jahres“ geehrt. Im Augustinum spricht der Schauspieler und Musiker Andreas Loose die Monologe des Momo, der erzählt, wie das alles war mit Monsieur Ibrahim, dem „Araber an der Ecke“, der seit 40 Jahren einen Krämerladen in einer jüdischen Straße besitzt. Es ist eine berührende und humorvolle Geschichte. Inzwischen wurde „Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran“ mit Omar Sharif in der Titelrolle in der Regie von François Dupeyron verfilmt. Mit Andreas Loose tritt ein Künstler auf die Bühne des Stiftstheaters, der ein Musik-, Sprach- und Bewegungsstudium absolvierte, am Mozarteum Salzburg Violinpädagogik studierte und am Michael-Tschechow-Studio Berlin die Schauspielkunst lernte. Heute arbeitet er an der Berliner Werkbühne, die 1998 von freischaffenden Schauspielern und Regisseuren gegründet wurde.
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