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Potsdam-Mittelmark: Warme Stube für Stromversorger

E.ON edis-Neubau wurde gestern in der Teltower Oderstraße feierlich eröffnet

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Teltow - Wenn sich eisige Temperaturen wie die gegenwärtigen dennoch für jemanden wie ein warmer Sommerregen anfühlen, kann es sich nur um einen Energieversorger handeln. Von „E.ON-Wetter“ sprach gestern daher der mittelmärkische Landrat Lothar Koch als Gast zur offiziellen Eröffnung des E.ON edis-Neubaus in der Teltower Oderstraße. Bei allen Diskussionen um Stromanbieter und Energiepreise war es keinesfalls Missgunst, die Koch in seine Worte legte. Im Gegenteil: Dass sich das Unternehmen mit seinem neuen Domizil auf eigenem Grund und Boden nun endgültig an dem Standort niederlässt, spreche für die Überzeugung des Energielieferanten von der Wirtschaftskraft der Region.

Auch Rainer Peters, Vorstandschef der E.ON edis AG, sprach gestern von einem „Wetter, das wie geschaffen ist für Energieversorgung“. In Teltow hat diese Dienstleistung eine hundertjährige Tradition. Nicht zufällig gleicht diese Zahl dem Jahrestag für den Bau des Teltowkanals: Kanalbau und regionale Stromversorgung sind eng miteinander verbunden. Denn als man sich an den Bau des Kanals machte, überlegten die Wasserstraßenbauer, wie sie die Transportkähne am besten fortbewegen. Da man durch den Wellenschlag von Schleppdampfern Schäden für die Uferböschungen befürchtete, entschied man sich für Treidelbahnen, die die Kähne ziehen sollten, wofür beidseitig des Kanals Schienen verlegt wurden. Angetrieben wurden die Lokomotiven durch elektrischen Strom. Und so entstand unmittelbar am Teltowkanal das erste Kraftwerk. In dieser Traditionslinie – gleichfalls unweit des Kanals – steht nun das neue E.ON edis-Haus. Bis Mitte der 90er Jahre befand sich an dem Standort in der Oderstraße das Lager des Energiekombinats Potsdam, der späteren Märkischen Energieversorgung AG. Ihren Sitz für Kundenservice, Geschäftsführung und Zählermanagement hatte die edis und jetzige E.ON edis AG etliche Jahre in der Rheinstraße. Der dort auslaufende Mietvertrag, die Suche nach einem neuen Domizil und eine neue Unternehmensstruktur nannte Vorstandschef Peter gestern als Gründe, die zu dem Neubau in der Oderstraße führten, 1,5 Millionen Euro hat der Bau gekostet, der den Kundenservice, 20 Büros, Lager- und Archivräume, Werkstätten und Garagen beherbergt und in den Flurvitrinen Platz für eine kleine historische Technikschau bietet.

Als „außerordentlich gelungen“ lobte Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt die Architektur, auch wenn es sich nur um einen Zweckbau handele. Mit seiner Investition habe der Energiekonzern einen Startschuss für die Oderstraße gegeben, an der die Stadt noch viel vorhabe. Wie Landrat Koch begrüßte auch Schmidt die Entscheidung der E.oN edis AG für den Standort. „Ich bin froh und glücklich über diese Wahl“, so Schmidt. „Das wertet die Region auf.“

Quasi mit dem Standort gewachsen ist Katrin Butz: Vor mehr als zwei Jahrzehnten arbeitete sie als Lehrling im damaligen Energiekombinat in Teltow. Heute ist sie Leiterin der Regionalbereichs Teltow-Fläming der E.ON edis AG, der die Energieversorgung von 62 000 Kunden zwischen der südlichen Berliner Stadtgrenze und dem Autobahnring bewerkstelligt. Und nicht ohne Stolz bemerkte Katrin Butz gestern, dass sie nun „wirkliche Hausherrin“ der regionalen Konzernfiliale ist. „An diesem Standort zu bauen, war eine richtige und weise Entscheidung zum Vorteil der Region“, bekräftigte sie. In einer Wachstumsregion wie dieser bleibe Strom eine „wichtiges Lebenselixier“. Und in kalten Zeiten wie diesen bot das neue Haus des Stromversorgers gestern einen warmen Platz.

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