Potsdam-Mittelmark: Warmes Entgegenkommen Stahnsdorfer Gemeindevertretung
für riesige Solaranlage am Priesterweg
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für riesige Solaranlage am Priesterweg Stahnsdorf - Das nahezu komplett verwaiste Gewerbegebiet am Priesterweg in Güterfelde ist der Sonne ein Stück näher gekommen. Schrittmacherdienste leistete die Stahnsdorfer Gemeindevertretung, die am Donnerstag einer Veränderung der bestehenden Planungsgrundlagen für das Areal befürwortete, um die Installation einer umfangreichen Solaranlage zu ermöglichen. Auf den Dächern der zwölf Leichtmetallhallen will Investor Taco Holthuizen für 2,5 Millionen Euro Sonnenkollektoren anbringen. Einstimmig war das Votum allerdings nicht. In den Fraktionen von SPD und PDS hat man gehörige Bauchschmerzen mit der Änderung des einst mühsam erarbeiteten Vorhaben- und Erschließungsplans für das Gewerbegebiet. Denn es werden Regelungen negiert, die vor anderthalb Jahren überhaupt erst zur Genehmigung des bis dahin nie offiziell zugelassenen Gewerbegebietes führten. Um den im Landschaftsschutzgebiet liegenden Gewerbestandort zu erlauben, verordnete der Landkreis eine Reihe von Auflagen – darunter den Abriss zweier am Rand gelegenen Hallen. Investor Holthuizen indes will auf die Hallen nicht verzichten: Um eine optimale wirtschaftliche Ausbeute bei der solaren Energiegewinnung zu erzielen, benötige er alle zwölf Dächer. SPD-Gemeindevertreter Peter Ernst warnte indes vor einer Rücknahme der einst gemachten Zusagen. „Das wird uns der Landkreis nicht genehmigen“, prophezeite er. Ähnlich sah es PDS-Fraktionschef Harald Mushack. „Nur weil der Investor preiswerter Kollektoren bekommt, je mehr er bestellt, sollten wir nicht den Kompromiss für das Gewerbegebiet aufs Spiel setzen.“ Er sei nicht bereit, Auflagen zurückzunehmen, „um einem Investor eine größtmögliche Rendite zu ermöglichen“, so Mushack. Sein Fraktionskollege Werner Stang vermutete, dass der Eigentümer des Gewerbeareals von Beginn an nie bereit gewesen sei, die Auflagen zu erfüllen: „Sonst hätte er die beiden Hallen längst abgerissen.“ Und der Bündnisgrüne Gunnar Schilling empfahl, dass die Gemeinde ihr Bekenntnis für regenerative Energien dadurch bekunden soll, indem sie zusammen mit Investoren und Einwohnern auf den Dächern gemeindlicher Immobilien Solaranlagen errichtet. Hingegen hatte CDU-Fraktionschef Claus-Peter Martensen schon vor Wochen die geplante Photovoltaikanlage als einen Imagegewinn für Stahnsdorf gepriesen. Wird sie tatsächlich realisiert, wäre es die größte Solaranlage in Brandenburg. Geschlossen stimmte die CDU-Fraktion zusammen mit den Abgeordneten von „Wir Vier“ dann auch dafür, die entsprechenden Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen. Auch die Verwaltung hatte die notwendigen Plan-Änderungen empfohlen. Bereits im Bauausschuss hatte Bürgermeister Gerhard Enser (CDU) betont, dass die Gemeinde verpflichtet sei, dem Eigentümer des Gewerbegebietes und potenziellen Investoren eine Perspektive zu zeigen. Peter Könnicke
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