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Potsdam-Mittelmark: Warnung vor Waldschädling in Ferch

Kontakt mit Eichenprozessionsspinner kann allergische Reaktionen hervorrufen

Stand:

Schwielowsee - Vor den Gefahren des Eichenprozessionsspinners hat der Leiter der Oberförsterei Ferch, Holger Hendtke, gewarnt. Auch wenn die Population des Schädlings noch nicht besorgniserregend sei, sei gerade im Waldgebiet zwischen Caputh und Ferch mit seinem relativ hohen Anteil von Eichen Vorsicht geboten: Der Kontakt mit der Raupe könne zu allergischen Reaktionen führen, wie sie zum  Beispiel auch von Zecken, Wespen oder Ameisen verursacht werden. „Im vergangenen Jahr konnte man im Waldgebiet zwischen Ferch und Caputh eine leicht erhöhte Population feststellen“, so Hendtke. Die Schäden würden durch die Forstbehörde erfasst. Besonders der außergewöhnlich warme und trockene April habe auch in diesem Jahr für optimale Bedingungen gesorgt, auch wenn noch keine „Massenvermehrung“ stattgefunden habe.

Besonders an Allee- oder Solitärbäumen mache sich der Eichenprozessionsspinner visuell bemerkbar: In den Bäumen hängen weiße Gespinste, das Laub ist angefressen. „Das Problem ist das Nesselgift Thaumetopoein in den Haaren der Raupen“, so Hendtke. Wenn man die Haare berühre oder einatme, könne es gefährlich werden. Hendtke warnt deshalb vorsorglich davor, in den Gespinsten zu stochern oder sie zu berühren, auch wenn ihm bislang noch keine Unfälle bekannt sind. Im Juli, wenn die Falter schlüpfen, sei die Gefahr vorüber.

Laut Hendtke hat der Spinner zu wenig Gegenspieler: Zu ihnen gehören der Vierpunktaaskäfer, Raubwanzen, Singvögel sowie ungefähr 30 Parasitenarten. Fledermäuse und Greifvögel erbeuten die schwärmenden Falter. „Die Förderung und Erhaltung dieser natürlichen Regulatoren stellt die wichtigste Maßnahme im Wald dar“, so Hendtke. Dem werde durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung im Landeswald zwischen Ferch und Caputh Rechnung getragen.

Die jetzt geplanten Fraßkartierungen würden abschließend zeigen, ob Bekämpfungsmaßnahmen notwendig sind. In Finkenkrug mussten im Frühjahr 700 Hektar Wald mit einem biologischen Bakterium gespritzt werden. Wenn es kritisch wird, sei dies auch im Fercher Forst notwendig – ein erheblicher Eingriff, der nur das letzte Mittel sein könne, so Hendtke. hkx

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