Potsdam-Mittelmark: Warten auf weniger Schüler Schulamt sieht Bedarf in Teltow gedeckt
Teltow - Die Plätze an den weiterführenden Schulen in der Region Teltow sind knapp. Unterm Strich würden zwei Züge fehlen, sagt Wolfgang Kremer, Sprecher der Initiative Kinder ohne Lehrer.
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Teltow - Die Plätze an den weiterführenden Schulen in der Region Teltow sind knapp. Unterm Strich würden zwei Züge fehlen, sagt Wolfgang Kremer, Sprecher der Initiative Kinder ohne Lehrer. Etwa 40 Schüler würden deshalb zu Schulen in Potsdam oder Berlin abwandern. Doch zumindest in Potsdam ist die Situation ähnlich schlecht (PNN berichteten).
In der Region Teltow ist die Situation nicht ganz so dramatisch wie in der Landeshauptstadt. Zwar liegen auch an der am stärksten nachgefragten Maxim-Gorki-Gesamtschule aktuell 131 Bewerbungen für nur 107 freie Plätze vor. Doch der Kreis-Elternsprecher Martin Köhler beruhigt: „Die Nachfrage ist zwar höher als die Zahl der vorhandenen Plätze, das betrifft aber nur bestimmte Schultypen." So gebe es an der Oberschule in Teltow ausreichend freie Plätze, auch am Gymnasium Stahnsdorf und am evangelischen Gymnasium seien die Kapazitäten fast ausreichend. „Bei der Verteilung der Plätze wird darauf geachtet, dass vor allem die Bewerber im unteren Leistungsbereich eine Empfehlung für die Oberschule bekommen“, sagt Köhler.
Besonders beliebt ist derzeit die Gesamtschule. Das liege vor allem daran, dass viele Eltern ihren Kindern nicht zumuten wollen, den Stoff fürs Abitur in sechs Jahren zu pauken, erklärt Schulrat Frank Quella. Doch obwohl es im Landkreis Potsdam-Mittelmark nur eine Gesamtschule gibt, sind Frank Quella dort – anders als in Potsdam – keine Beschwerden seitens der Eltern bekannt. „Die Probleme in Potsdam haben mit historisch gewachsenen Strukturen zu tun.“ Was aber passiert mit den Schülern, die trotz ihrer Eignung für eine weiterführende Schule keinen Platz bekommen? „Sind tatsächlich keine Gesamtschulplätze mehr frei, wird auch der Besuch der Oberschule nahegelegt“, sagt Frank Quella. Der teilweise schlechte Ruf der Oberschulen sei unbegründet, wie Christof Kürschner, Leiter der Teltower Mühlendorf-Oberschule erklärt: „Die Hochschulreife lässt sich auch über diesen Umweg erreichen.“
In der Region scheint sich die Frage gar nicht so häufig zu stellen, mittlerweile bekämen über 80 Prozent der Kinder eine Empfehlung für das Gymnasium oder die Gesamtschule, sagt Wolfgang Kremer von der Initiative Kinder ohne Lehrer. Auch die Stahnsdorfer Sozialausschuss-Chefin Regina Schwarz (BfB) ist überzeugt: „Die Kinder können zumindest die gewünschte Schulform besuchen.“ In ein paar Jahren könnte sich das Problem ohnehin erledigen, die Schülerzahlen in der Region Teltow werden langfristig zurückgehen. Kremer sieht dennoch akuten Handlungsbedarf, „es gibt einen Leidensdruck unter den Schülern und Eltern, aber das Schulamt sitzt das einfach aus.“ Im künftigen Gymnasium in Stahnsdorf will man der großen Nachfrage derweil entgegenwirken, indem man mehr Schüler als geplant aufnehmen will. Die zusätzlichen Schüler sollen einfach in Fachräumen untergebracht werden. Ariane Lemme
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