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Potsdam-Mittelmark: Was geht auf eine Kuhhaut?

Neue Aktion des Kulturvereins Inselstadt: Künstler bemalen öffentlich einen Kunstharz-Werbeträger

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Werder - Vorerst steht die lebensgroße weiße Kuh noch unter dem Schleppdach des Raiffeisen-Baustoffhandels in Glindow. Zwischen Regalen, Säcken und Stapeln von Ware ist sie kaum zu sehen. Unlängst wurde sie dort entdeckt und wenig später war ihr Schicksal besiegelt. Der Kulturverein Inselstadt Werder will „die Kuh fliegen sehen“, er wird dafür sorgen, dass sie Anfang Januar die Reise nach Werder auf die Insel antritt. Dort wird das Tier ins „Cafe Föhse“, gleich rechts hinter der Brücke, direkt ins Schaufenster verfrachtet werden.

Hinter Glas unter den Blicken der Öffentlichkeit erhält die Kuh dann aus der Hand von mehreren Künstlern und Mitgliedern des Vereins eine kunterbunte Haut. Rose Trotte, Ladeninhaberin des „Kolibri“, hatte diese Idee, als sie das weiße riesige Tier aus Kunstharz beim Baustoffhandel entdeckte. Die Tierskulptur ist eine von fünf, die von Raiffeisen nackt in die Welt gesetzt wurden, um als Werbeträger zu fungieren. Eine Schule oder ein Kindergarten sollten ursprünglich gewonnen werden, um der Kuh Leben einzuhauchen.

Dem Niederlassungschef Hahn war es recht, als Rose Trotte den Kulturverein ins Spiel brachte. Die Vereinschefin Ingeborg Lauwaßer setzte dann alles in Bewegung, um diese Kunstaktion des jungen Vereins zu ermöglichen – das Cafe an der Föhse wurde einbezogen, Künstler wie Wilfried Mix und Larissa Popowa haben ihre Mitarbeit angekündigt, Hobbymaler Uwe Trotte hat sich bereits die umfängliche Milchquelle der Kuh als künftiges Kunst-,,stück“ reservieren lassen. Ingeborg Lauwaßer wird dem Tier „schöne Augen machen“ mit dichten langen Wimpern. Überhaupt erhält die Kuh zuallererst eine Einteilung in Stücke und Portionen ähnlich wie beim Metzger, so dass jeder Mitwirkende seinen speziellen Bereich gestalten kann. Noch ist der Plan nicht fertig, aber vermutlich wird ab der zweiten Januarwoche wöchentlich ein Künstler im Schaufenster des Cafes arbeiten. Wem der Blick ins Schaufenster zu wenig ist, der ist spätestens ab mittags gern gesehener Gast im Cafe, ganz nahe bei Kuh und Künstler.

So groß der mögliche Schauwert, so groß der beabsichtigte Kontakt zwischen Öffentlichkeit und Künstlern. Das sei der eigentliche Sinn dieser Aktion, so Lauwaßer. Für die umtriebige Vorsitzende des Vereins ist es bereits die dritte spektakuläre Aktion nach „Bankenviertel“ und „Altstadt in Künstlerhand“. Im März zum Frühlingsfest auf dem Marktplatz der Inselstadt wird die Kuh in ihrer wunderbunten Einmaligkeit bühnenwirksam präsentiert. Bis dahin soll die Aktion wieder einmal zur Kommunikation zwischen Künstlern, Gewerbetreibenden, Einheimischen und Besuchern der Inselstadt beitragen und damit einen schönen Auftakt für die kommende Saison geben.

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