Potsdam-Mittelmark: Wasserfahrzeugrennen fällt ins Wasser Veranstalter kritisiert Ordnungsamt Michendorf
Michendorf · Wildenbruch - Das für kommenden Samstag geplante Wildenbrucher Wasserfahrzeugrennen fällt ins Wasser. Der Veranstalter, die Gemeinschaft für Sozioökologie Berlin, teilet mit, dass das Rennen auf kommendes Jahr verschoben wird.
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Michendorf · Wildenbruch - Das für kommenden Samstag geplante Wildenbrucher Wasserfahrzeugrennen fällt ins Wasser. Der Veranstalter, die Gemeinschaft für Sozioökologie Berlin, teilet mit, dass das Rennen auf kommendes Jahr verschoben wird. Der Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins, Michael Wende, äußerte gegenüber den PNN in diesem Zusammenhang seine Enttäuschung über die Vorgehensweise des Michendorfer Ordnungsamtes. Während die Behörde in der jüngsten Wildenbrucher Ortsbeirat argumentierte, eine „ordnungsgemäße Anmeldung“ der Veranstaltung sei nicht erfolgt, verweist Wende auf ein Telefonat und ein Fax, das am 7. Juli ans Ordnungsamt ging. „Die Telekomnachweise liegen vor“, so Wende. Am selben Tag sei der Eingang des Schreibens durch einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes bestätigt worden. Wende fragt sich, wie die ordnungsgemäße Anmeldung denn hätte aussehen müssen? „Die Ordnungsämter in Potsdam-Mittelmark verfügen gar nicht über Antragsunterlagen für solche Veranstaltungen.“ Die Bürger müssten vielmehr wie im Mittelalter „vor dem Fürsten in Bittstellung erscheinen, um mit einem Sack voll Auflagen wieder wegtreten zu dürfen“. Rat und Hilfe gebe es nicht. Als „Krönung“ sei dem ökologisch orientierten Verein vorgeworfen worden, sich nicht um die Ökologie des Seddiner Sees zu scheren. Wegen des Vorgangs hat sich Wende mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde ans Innenministerium gewandt. Er denkt jetzt sogar über Schadensersatzforderungen nach. Sein Verein habe bei der Antragstellung für Veranstaltungen wesentlich bessere Erfahrungen in Berlin und Bayern gemacht. Geplant war, am Wildenbrucher Badestrand mit einem guten Dutzend origineller Wasservehikel an den Start zu gehen, alle ohne Motor. „Die stehen jetzt traurig auf Hinterhöfen und in Gärten“, sagte Wende. Etwa 300 Gäste wurden erwartet. Der Verein wolle sich jetzt bemühen, das Rennen für kommendes Jahr genehmigt zu bekommen. „Wahrscheinlich werde ich schon jetzt anfangen, Klinken zu putzen, damit es in einem Jahr dann hoffentlich klappt.“ Die Gemeinschaft für Sozioökologie ging 1991 aus dem Institut für Sozioökologie des Philosophen und DDR-Systemkritikers Rudolf Bahro hervor. Um Einnahmen zu erzielen, gibt der Verein Bücher heraus und organisiert Veranstaltungen, wie zum Beispiel auch das Winterburgfest 2002 in Rabenstein. HKX
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