Potsdam-Mittelmark: Wasserflieger: Warnung vor Risiken
Schwielowsee - Nach dem tödlichen Unfall mit einem Wasserflugzeug in Hamburg hat die Bürgerinitiative „Unser Schwielowsee“ erneut vor einem Wasserlandeplatz auf dem Schwielowsee gewarnt. Die Maschine hatte sich am 22.
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Schwielowsee - Nach dem tödlichen Unfall mit einem Wasserflugzeug in Hamburg hat die Bürgerinitiative „Unser Schwielowsee“ erneut vor einem Wasserlandeplatz auf dem Schwielowsee gewarnt. Die Maschine hatte sich am 22. August beim Landeanflug in der Hamburger Hafencity überschlagen. Die Ermittler prüfen, ob das ausgefahrene Fahrwerk der Cessna 206 zum Unglück geführt haben könnte. Spekuliert wird auch, ob ein im Wasser treibender Baumstamm dem Flugzeug zum Verhängnis wurde. Der Pilot hatte sich noch retten können. Seine Passagiere, eine 52-jährige Frau und ihr Ehemann, starben im Krankenhaus.
„Nach dem Absturz vom 2. Juli 2006 ist dies nun schon der zweite tragische Unfall in nur drei Jahren, bei dem Touristen ihr Leben in einem Wasserflugzeug lassen mussten“, so der Sprecher der Bürgerinitiative „Unser Schwielowsee“, Thomas Freundner. Die Bürgerinitiative weist seit langem auf die Risiken für Fluggäste und Wassersportler auf dem Schwielowsee hin, sollte hier der Wasserflugbetrieb aufgenommen werden. Eine von der Initiative eingereichte Klage gegen die Genehmigung des Landeplatzes verhindert einstweilen noch den Wasserflugbetrieb.
Zum Thema Sicherheit schreibt die Luftfahrtbehörde in ihrem Genehmigungsbescheid: „Die Genehmigungsbehörde hat auch weiterhin keinen Anlass für die Annahme, dass das Vorhaben wegen einer Kollisionsgefahr mit Wasserfahrzeugen, Schwimmern etc. die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährden könnte.“ Freundner hält dies für eine Fehleinschätzung, „wenn man sich vor Augen führt, welcher Prozentsatz der Vergnügungsflüge mit einem Wasserflug im Hamburger Hafen tödlich ausgegangen ist“. Die Fachleute in der Oberen Luftfahrtbehörde Berlin- Brandenburg müssten sich jedenfalls ebenso wie der zuständige Minister Dellmann dafür verantworten müssen, wenn es eines Tages auch hier zum Unfall kommt, meint Freundner. „Vorher wird aber noch das Gericht die Gefahren für Leib und Leben abzuwägen haben – genauso wie natürlich jeder Tourist selbst, der überlegt in ein Wasserflugzeug zu steigen.“ hkx
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