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Potsdam-Mittelmark: Wasserflugzeug kann kommen

Naturschutzbehörde genehmigte begrenzte Zahl von Starts und Landungen auf dem Schwielowsee

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Naturschutzbehörde genehmigte begrenzte Zahl von Starts und Landungen auf dem Schwielowsee Werder · Petzow - Auf dem Schwielowsee könnte demnächst ein Wasserflugzeug regelmäßig starten und landen. Eine entsprechende naturschutzrechtliche Genehmigung wurde jetzt vom Leiter des Kreisumweltamtes, Wolfgang Lorenz, unterzeichnet. Die Landeerlaubnis für ein Flugzeug der Air Service Berlin war Anfang des Jahres von der Geschäftsführung des Ferienresorts Schwielowsee in Werder-Petzow beantragt worden, was zu heftigen Diskussionen zwischen Gegnern und Befürworten des Projekts geführt hatte (PNN berichteten). „Nach reiflicher Überlegung haben wir jetzt einen Modus gefunden, mit dem alle Seiten leben können“, sagte Umweltamtsleiter Lorenz gestern auf Anfrage. So sei die Genehmigung an eine Reihe von Bedingungen geknüpft worden. Der Möglichkeit für Starts und Landungen wurde auf den Zeitraum vom 10. Mai bis zum 30. September eingegrenzt. An den jeweiligen Tagen darf nur zwischen 11 und 15 Uhr geflogen werden. Genehmigt sind pro Woche jeweils 20 Starts und Landungen. Die Piloten sind außerdem verpflichtet, besonders sensible Gebiete wie einen Seeadlerhorst in einer Höhe von mindestens 600 Metern zu überfliegen. „Angesichts dieser Einschränkungen halten wir die Beeinträchtigung der Natur und der naturnahen Erholung für unerheblich“, sagte Lorenz. Sollte sich diese Erwartung nicht mit den praktischen Erfahrungen decken, könne die Genehmigung widerrufen werden. Das letzte Wort hat jetzt die brandenburgische Luftfahrtbehörde, die die Landeerlaubnis zu erteilen hat. Bedingung dafür waren die zustimmenden Stellungnahmen der Stadt Werder, des Wasserstraßenamtes und der Kreisnaturschutzbehörde. Lorenz bestätigte, dass damit erstmals in Deutschland die Landung eines Wasserflugzeugs in einem Landschaftsschutzgebiet genehmigt würde. Die Air Service Berlin plant vom Heimathafen Treptow aus Flüge zum Ferienresort Schwielowsee, zu dem auch das Hafenrestaurant „Ernest“ gehört. Während die Passagiere dort speisen, könnte der Wasserflieger zu mehreren Rundflügen abheben, hieß es. Gegen regelmäßige Landungen des Wasserflugzeuges hatte es in den vergangenen Wochen heftige Proteste unter anderem vom Landesverband der Bündnisgrünen sowie seitens der Gemeindevertretung Schwielowsee gegeben. Werders Nachbargemeinde wurde jedoch nicht offiziell an dem Verfahren beteiligt, weil der Wasserlandeplatz nicht auf ihrer Gemarkung liegt. Bei einer Internet-Umfrage der PNN hatten 259 Nutzer erklärt, sie würden in einem Wasserlandeplatz auf dem Schwielowsee ein Problem sehen. 43 Nutzer hatten sich für den Wasserflieger ausgesprochen. Der Hauptausschuss der Werderaner Stadtverordnetenversammlung hatte indes mit großer Mehrheit für den Einsatz eines Wasserflugzeuges auf dem Schwielowsee gestimmt. CDU, SPD und PDS erklärten, der Wasserflieger könnte den Tourismus weiter befördern. Hagen Ludwig

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