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Potsdam-Mittelmark: Wasserpreise bleiben unverändert

Zweckverband Werder-Havelland will zentrales Klärwerk in Kemnitz für 10 Millionen Euro sanieren

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Zweckverband Werder-Havelland will zentrales Klärwerk in Kemnitz für 10 Millionen Euro sanieren Werder - Bis zum Jahr 2006 wird es im Bereich des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Werder-Havelland (WAZV) keine Gebührenerhöhungen geben. Das erklärte Geschäftsführerin Bärbel Gärtner gestern gegenüber der Presse mit Hinweis auf die Beschlüsse der jüngsten Verbandsversammlung. Einzige Ausnahme: Die Abfuhr von Fäkalschlamm aus Klärgruben wird um 1,13 Euro pro Kubikmeter teurer. Trinkwasser kostet in der Region Werder weiterhin 1,50 Euro netto pro Kubikmeter, die Entsorgung eines Kubikmeters Abwasser 3,26 Euro. Ein Sonderfall ist der Bereich Lehnin. Dort kostet die Entsorgung mehr, dafür entfallen die Kosten für die Herstellung und Instandhaltung der Grundstücksanschlüsse, die bisher separat in Rechnung gestellt wurden. „Diese Gebühren liegen genau im bundesdeutschen Durchschnitt“, betonte Werders Bürgermeister und WAZV-Vorsteher Werner Große (CDU). Zu beachten sei zudem, dass die stabilen Gebühren bei steigenden Verbandskosten unter anderem für Strom und Benzin garantiert werden. Heute profitiere der WAZV davon, „dass von Anfang mit realistischen und kostendeckenden Gebühren kalkuliert wurde“, betonte Große. Und im Gegensatz zu anderen Regionen haben sich die Werderaner nach der Wende nicht zum Bau von überdimensionierten Klärwerken verleiten lassen. Vielmehr wurde das bestehende und für 30000 Einwohner reichende Klärwerk in Kemnitz weiter genutzt. Mittlerweile haben jedoch der Zahn der Zeit und die aggressiven Abwässer des einstigen Fruchtsaftbetriebes mächtig an der Kemnitzer Kläranlage genagt. Deshalb plant der WAZV nun eine Sanierung und Erweiterung auf eine Kapazität für 40000 Einwohner im Zeitraum von 2005 bis 2007. Verbannt werden sollen auch die unangenehmen Gerüche, die in Kemnitz immer wieder für Ärger sorgten. Gelingen soll das mit moderner Verfahrenstechnik, Belüftung und Abdeckung. Kostenpunkt für die gesamte Baumaßnahme: etwa 10 Millionen Euro. Dabei hofft der WAZV auf eine 50-prozentige Landesförderung. Ebenfalls 10 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren für den Ausbau der Schmutzwasserkanalisation vor allem in Werder, Töplitz, Ferch und Lehnin ausgegeben werden. Ziel ist es, bis 2010 einen Anschlussgrad von 75 Prozent an die zentrale Abwasserentsorgung zu erreichen. In Werder stehen 2005 der zweite Abschnitt der Adolf-Damaschke-Straße, Am Zernsee sowie die Luisen- und die Elsastraße auf dem Plan. Gleichzeitig hat sich der Verband aber auch festgelegt, welche Orte bis 2010 garantiert nicht an das zentrale Netz angeschlossen werden. Dazu zählen die Bereiche Krielow, Rädel, Netzen, Bliesendorf, Derwitz, Glindow/Elisabethhöhe, Töplitz/Göttin und Ferch/Kammerode. Für die Grundstücksbesitzer eine wichtige Entscheidung, denn nun können sie bei der Landesinvestitionsbank Förderanträge für den Bau eigener, dezentraler Kläranlagen stellen. Ebenso wie in Kemnitz hat es in der Vergangenheit auch in der Potsdamer Straße in Werder nicht selten zum Himmel gestunken. Nun wurden dort 35 Schächte erneuert. Zusätzlich leitet der WAZV im Strengfeld die geruchsmindernde Chemikalie Nutriox in das Kanalnetz ein. Die Verbesserung sei bereits in der Nase spürbar, so Bärbel Gärtner. Grundsätzlich gilt, dass die Geruchsbelästigung mit einer höheren Fließgeschwindigkeit im Kanal abnimmt. Das verspricht man sich jetzt mit zusätzlichen Abwässern aus dem neuen Ferienresort am Schwielowsee und dem ebenfalls bald öffnenden Seniorenheim am Strengfeld. Hagen Ludwig

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