zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Wasserturm in finanziellen Nöten

Ministerin Johanna Wanka empfiehlt bei Besuch, frühere Nutzungsüberlegungen wieder aufzuwärmen

Stand:

Ministerin Johanna Wanka empfiehlt bei Besuch, frühere Nutzungsüberlegungen wieder aufzuwärmen Beelitz - Wie weiter mit dem Beelitzer Wasserturm? Beim Besuch von Kulturministerin Johanna Wanka (CDU) wurden die Nöte, in denen der Förderverein für das expressionistische Bauwerk steckt, offen benannt. Da sind nicht nur die fehlenden Gelder, um die Hüllensanierung abzuschließen und das von der Bauaufsicht geforderte Treppenhaus in den beiden obersten Etagen zu vollenden. Es gibt auch viele Fragezeichen, wie das mit bereits 600000 Euro geförderte Industriedenkmal künftig zu nutzen ist. Fakt ist: Nochmal so viel Geld wird benötigt, um den Bau zu vollenden. Die Ministerin würdigte die Anstrengungen des Vereins und besonders des Vorsitzenden Jürgen Götz, die schon viele Nerven, Zeit und Geld in den 35 Meter hohen Beelitzer Markstein steckten. „Da wurde schon einiges investiert. Es wäre betrüblich, wenn das jetzt in den Sand gesetzt wird.“ Allein auf die Förderung von Stadt und Land zu hoffen, würde aber nicht zum Ergebnis führen, so Wanka: Der Verein komme um das Einwerben privater Gelder nicht herum. Für verschiedene Bereiche sind Nutzungen bereits angedacht – als Schülerkneipe oder Panoramacafé, als Klubraum und Vereinsbüro. Für die Turmspitze haben sich bereits Liebhaber gefunden: Eine Sternwarte wurde eingebaut und ein Astronomieverein gegründet. Im Gespräch ist der Turm zudem als Sitz des neuen Tourismusverbands Fläming und als Besucherzentrum des Naturparks Nuthe-Nieplitz. Aber für all diese Nutzungen müsste die öffentliche Hand aufkommen, warnte Wanka. „Das bringt kein eigenes Geld in die Kasse.“ Die Ministerin ermunterte den Verein, frühere Überlegungen für den Verkauf von zwei Etagen als Wohnung und Büro wieder aufzuwärmen. Vereinschef Götz sieht hierbei allerdings die Stadt Beelitz als Hindernis, der der Turm gehört. „Wenn die Stadt uns den Turm übertragen würde, würden wir auch einen Käufer finden.“ Götz selbst hatte sich im Vorfeld an einem Teilerwerb interessiert gezeigt. Doch im Moment plagen den Vereinschef und seine Getreuen noch andere Sorgen: Der Treppenaufgang in die Turmspitze ist unvollendet, für die letzten beiden Etagen gibt es ein Provisorium, dass nur noch bis Jahresende genehmigt ist. „Mit 65000 Euro wär uns hier schon gedient“, so Götz. Ob das Geld beim Tag des offenen Denkmals (12. September) von den Besuchern des Wasserturms gespendet wird, scheint sehr fraglich. Und auch die 32000 Euro Landesförderung für den Abschluss der Hüllensanierung drohen verlustig zu gehen, weil der Wasserturmverein den Eigenanteil von 60000 Euro nicht erbringen kann. Die Hoffnung, dass die Stadt einspringt, ist schon größer. Am Denkmalwert des Wasserturms ließ die Kulturministerin immerhin keine Zweifel: „Die bedeutenden Barockbauten im Land sind allen ein Begriff. Doch dass wir auch wunderbare Bauten der Moderne wie den Beelitzer Wasserturm haben, gehört noch mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.“ Henry Klix

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })