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Potsdam-Mittelmark: Wasserwerk-Beschluss
Michendorfs Kommunalparlament soll entscheiden
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Michendorf - Die Michendorfer Gemeindevertreter sollen über den Bau eines zukünftigen Wasserwerks bei Wilhelmshorst entscheiden. Das fordert die SPD in einem Antrag, der am heutigen Montag im Hauptausschuss beraten werden soll. Die Sozialdemokraten wollen damit verhindern, dass die fünf Michendorfer Vertreter der Verbandsversammlung und Bürgermeister Reinhard Mirbach (CDU), der gleichzeitig Verbandsvorsteher ist, alleine über das Großprojekt im Namen der Gemeinde entscheiden. Vielmehr müssten sie sich an das Votum aus dem Kommunalparlament halten, fordert die SPD in ihrem Antrag.
Wie berichtet soll zusammen mit den Nuthetalern Vertretern des Wasser- und Abwasserzweckverbandes „Mittelgraben“ bereits im November eine Entscheidung zum Wasserwerk gefällt werden. Sie ist nötig, um mit den Bauarbeiten noch rechtzeitig beginnen zu können. Bisher bezieht der Verband, zu dem Nuthetal und Michendorf gehören, sein Trinkwasser aus Potsdam. Die Preise sind vor allem aus Michendorfer Sicht zu hoch – mit einem eigenen Wasserwerk hofft man auf moderatere Trinkwasserpreise. Sollten die Verträge mit den Potsdamer Stadtwerken gekündigt werden, müsste Ende 2016 das eigene Wasserwerk stehen.
„Wir sind weiterhin skeptisch, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, ein neues Wasserwerk zu errichten“, teilte SPD–Fraktionschef Volker-Gerd Westphal mit. Die Michendorfer sollten sich selbst ein Bild vom Sachstand machen können, „und zwar vor einer endgültigen Entscheidung“.
Die SPD will zudem verbindlich festlegen lassen, dass die Einwohner der Gemeinde über die zukünftigen Trinkwasserpreise sowie über die Auswirkungen eines Wasserschutzgebietes informiert werden. Im Gegensatz zur ersten Informationsveranstaltung, die bereits im Juni stattgefunden hat, sollten die Ergebnisse des Versuchsbrunnens vorgestellt werden.
Der Zweckverband will mithilfe von Probebohrungen herausfinden, wie viel das Wasserwerk kosten wird – die Auswertung der Informationen läuft derzeit. Geprüft wurde unter anderem, wie gut die Wasserqualität ist. Mit Ergebnissen wird im Oktober gerechnet.
Auch Bürgermeister Mirbach hatte bereits angekündigt, die Einwohner erneut zu informieren, sobald alle benötigten Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit vorliegen. Einen Termin konnte er am Freitag auch Nachfrage noch nicht nennen. es
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