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Potsdam-Mittelmark: Wechsel an der Spitze der Wohnungsgesellschaft

Entscheidung nach turbulenter Sitzung – Wilhelm Prögel soll neuer Woges-Chef werden

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Stahnsdorf - An der Spitze der kommunalen Wohnungsgesellschaft Stahnsdorf (Woges) soll es einen Wechsel geben. Diese Entscheidung ist im nichtöffentlichen Teil einer turbulenten Gemeindevertretersitzung am Donnerstagabend getroffen worden. Laut einer Pressemitteilung aus dem Rathaus hat die Gemeindevertretung Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger/BfB) beauftragt, Wilhelm Prögel als neuen Geschäftsführer der Woges zu bestellen. Er hatte bis zu seiner Pensionierung im Herbst vergangenen Jahres die kommunale Wohnungsgesellschaft Teltow (WGT) geführt.

Die bisherige Woges-Geschäftsführerin Anja Zander soll nach PNN-Informationen gehen. Zu dieser Personalie wollte sich Bürgermeister Albers am Freitag jedoch auf Anfrage nicht äußern. Im Vorfeld hieß es, der Geschäftsführung würden Pflichtverletzungen vorgeworfen. Seit längerer Zeit soll es Meinungsverschiedenheiten zwischen Geschäftsführung und Aufsichtsrat über die Arbeit der Gesellschaft gegeben haben. Mehrere Gemeindevertreter kritisierten indes, dass der Beschlussvorlage des Bürgermeisters für Donnerstag keine Stellungnahme Zanders, die sich über viele Jahre auch Verdienste für Stahnsdorf erworben habe, beigefügt gewesen wäre.

Zum neuen Geschäftsführer erklärte Albers, er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem ausgewiesenen Fachmann für die Wohnungswirtschaft. Er werde sich zunächst einer Bestandsaufnahme der Wohnungsgesellschaft widmen und anschließend neue Perspektiven zum Umgang mit den Wohnungsbeständen entwickeln. Prögel soll zunächst befristet bis zum 31. März 2013 bestellt werden. Die Woges verfügt derzeit über fast 700 eigene Wohnungseinheiten und verwaltet knapp 150 weitere Wohnungen.

Im öffentlichen Teil der Gemeindevertretersitzung war zuvor noch einmal heftig über das Sitzungschaos im Vorfeld der Personalentscheidung diskutiert worden. Wie berichtet hatte der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Gerold Maelzer (BfB), bereits für den 18. Juli zu diesem Thema sehr kurzfristig eine Sondersitzung der Gemeindevertretung anberaumt. CDU-Fraktionschef Claus-Peter Martensen legte dagegen Beschwerde bei der Kommunalaufsicht ein. Die stellte fest, dass keine Dringlichkeit vorliege – Albers und Maelzer teilten daraufhin mit, dass die Sitzung nicht stattfinde. Zur Überraschung vieler Gemeindevertreter wurde sie am Abend trotzdem eröffnet. Maelzer stellte fest, dass nur drei von 23 Gemeindevertretern erschienen waren und schloss die Sitzung wieder – nach etwa einer Minute.

In einer persönlichen Erklärung zu Sitzungsbeginn räumte Maelzer am Donnerstag nun ein, dass es ein Fehler gewesen sei, eine zuvor von der Kommunalaufsicht beanstandete Sitzung zu eröffnen. „Ich habe in keiner bösen Absicht gehandelt. Es tut mir leid“, so Maelzer. Einen von Martensen geforderten Rücktritt lehnte er indes ab.

Daraufhin wollte der CDU-Fraktionschef einen Eilantrag zur Abberufung Maelzers in die Tagesordnung aufnehmen lassen, was jedoch mehrheitlich abgelehnt wurde. Bürgermeister Albers hatte zuvor erklärt, dass er keine Eilbedürftigkeit sehe und einen entsprechenden Beschluss nachträglich beanstanden würde. Zudem stellte er sich vor Maelzer. Er habe bisher eine sehr gute Arbeit geleistet, so der Bürgermeister. Nach Auffassung des CDU-Fraktionschefs sei Maelzer indes mit seinem Amt überfordert, zudem habe er in der Vergangenheit mehrmals die erforderliche Neutralität vermissen lassen. Martensen will jetzt prüfen, ob er er einen erneuten Antrag stellt. Hagen Ludwig

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