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Potsdam-Mittelmark: Weg frei für Häuser am Krähenberg Ortsbeirat erteilte Initiative eine Abfuhr

Schwielowsee · Caputh - Deutliche Abfuhr vom Caputher Ortsbeirat: Trotz der Proteste einer Bürgerinitiative können unterhalb des Krähenbergs wohl doch ein oder zwei Einfamilienhäuser gebaut werden. Der Ortsbeirat befürwortete am Dienstagabend einstimmig, dass das umstrittene 2000 Quadratmeter große, baumbestandene Grundstück am Ende der Bergstraße „sensibel“ bebaut werden kann.

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Schwielowsee · Caputh - Deutliche Abfuhr vom Caputher Ortsbeirat: Trotz der Proteste einer Bürgerinitiative können unterhalb des Krähenbergs wohl doch ein oder zwei Einfamilienhäuser gebaut werden. Der Ortsbeirat befürwortete am Dienstagabend einstimmig, dass das umstrittene 2000 Quadratmeter große, baumbestandene Grundstück am Ende der Bergstraße „sensibel“ bebaut werden kann. Es gehört einer Erbengemeinschaft, die sich bei ihren Bauplänen auf die Innenbereichssatzung und den Flächennutzungsplan der Gemeinde berufen kann, wie es hieß.

Die Bürgerinitiative hatte argumentiert, dass der Baum- und Strauchbestand auf der früheren Gartenparzelle das Bild des Krähenbergs naturbelassen abrunden und die dahinter gelegene Bebauung abdecken würde (PNN berichteten). Die Anhöhe am Ortsrand bietet einen weiten Blick in die Wald- und Seenlandschaft. 200 Caputher unterschrieben einen offenen Brief an Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU), in dem sie sich gegen die Bebauung wandten. Hoppe meinte am Dienstagabend derweil etwas umständlich: „Ein Einfluss auf die gänzliche Verhinderung ist nur bedingt möglich.“ Ein Bauantrag sei auch noch gar nicht gestellt.

Der Ortsbeirat reagierte deutlicher auf die Initiative, die gemeinsam mit dem BUND vor den Plänen am Rande des Trockenrasenbiotops gewarnt hatte. „Als der Flächennutzungplan 1993 ausgelegen hat, waren alle Bürger, Träger und Behörden beteiligt“, wetterte Heidi Giard (parteilos). Damals habe auch die Möglichkeit bestanden, Bedenken geltend zu machen. „Offenbar haben die Leute vom BUND da gepennt.“ Ortsbürgermeister Holger Teichmann (FDP) erklärte, es würde sich schlicht um ein verwildertes Grundstück handeln, auf dem Gartenabfälle der Nachbarschaft lagere. „Wenn man den Gedanken konsequent weiterdenkt, dann gäbe es eine ganze Reihe solcher Grundstücke in Caputh, auf denen künftig nicht mehr gebaut werden dürfte.“

Jürgen Scheidereiter (BBS) betonte, dass die betreffende Fläche nicht Bestandteil des Krähenbergs sei. Um eine Bebauung des Krähenbergs zu verhindern, hatte die Gemeinde das Kleinod nach der Wende gekauft. Ein Kauf der Randfläche sei jedoch nicht zu finanzieren, sagte Scheidereiter. „Da müssen andere sammeln, wenn sie keine Bebauung wollen.“ Der BBS-Mann warnte zudem – wohl mit Blick auf frühere Caputher Initiativen – davor, das Thema „parteipolitisch auszuschlachten“.

Vergeblich schlug Norbert Wagener von der Bürgerinitiative vor, über eine Änderung des Flächennutzungsplans nachzudenken. Hohe Schadensersatzansprüche wären dann vom Eigentümer zu erwarten, so Ortsbürgermeister Teichmann. Wenn dieser nicht, wie Ortsbeirat Hans Noack (CDU) orakelte, freiwillig auf seine Ansprüche verzichtet. hkx

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